Nach Aarau, Buchs und Suhr sollen auch Ober- und Unterentfelden an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden. Damit können sie künftig nachhaltige Energie aus der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs beziehen. Baustart für die nötigen Leitungen wäre aber erst 2024.
Der Ausbau der Fernwärmeleitungen in der Region schreitet weiter voran. Weite Teile von Aarau, Buchs und Suhr sind bereits an das Netz angeschlossen, zuletzt wurde es auch nach Rohr und Teilen der Telli erweitert. Nun sollen auch Ober- und Unterentfelden auf die Abwärme von der Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs zählen können.
Vier Jahre lang habe Eniwa sich mit Prüfung und Projektentwicklung für den neuen Wärmeverbund Entfelden auseinandergesetzt, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Nun steht die Planung für den ersten Teil dieser Fernwärmenetzerweiterung Richtung Süden an, die in den kommen Monaten erfolgen soll.
Hauptenergiequelle ist die Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs. Um diese CO2-neutrale Energie nach Entfelden zu bringen, wird die Fernwärme Wynenfeld AG (Fewag; die Eniwa und die TBS Suhr sind am Unternehmen beteiligt) neue Leitungen ab der Auskopplungsstation beim Suhrer Henz-Areal bis an eine neu zu bauende Energiezentrale am Binzmattweg bei der grossen Migros in Unterentfelden verlegen.
Über 3,5 Kilometer Heisswasserleitungen sollen so rund 25'000 MWh Wärmebedarf von Haushalten und Industrie in Entfelden gedeckt werden könnten. Baustart für diese erste Ausbauetappe wäre laut Plan 2024. Zwei Jahre später könnten die ersten Kunden mit Fernwärme beliefert werden, 2028 wäre die erste Etappe erledigt.
In einer zweiten Etappe soll das Netz dann innerhalb beider Entfelden feinmaschiger an die Haushalte verteilt werden. Total werden zwölf Kilometer Leitungen verbaut, so der Plan. Die gelieferte Wärme würde auf 60'000 MWh ansteigen. Bis es so weit ist, könnte es aber noch 15 bis 20 Jahre dauern.
Parallel zum neuen Wärmeverbund Entfelden werden die bestehenden Verbünde in Aarau und Umgebung ebenfalls laufend erweitert, scheibt die Eniwa. «Dadurch können jährlich mehrere tausend Tonnen CO2 in der Region eingespart werden.» Langfristig könne die Kundschaft dank dem auch auf «eine hohe Versorgungssicherheit zu stabilen Preisen» zählen.
«Derzeit führt Eniwa mit Interessenten konkrete Gespräche für den Anschluss an das neue Wärmenetz.» Das Interesse für einen Anschluss könne jederzeit, etwa bei einem bevorstehenden Heizungsersatz, angemeldet werden.
Wie die Eniwa schreibt, funktioniert der Wärmeverbund «wie eine grosse Zentralheizung»: Wärmequelle ist die Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage Buchs, die bei der Verbrennung von Abfällen entsteht. Über das unterirdische Transportnetz der Fewag gelangt diese Abwärme in Form von Heisswasser zu den Wärmeübergabestationen wie etwa dieser neuen, die bei der Migros Unterentfelden gebaut werden soll.
Von dort aus wird sie ans Verteilnetz übertragen und in die Gebäude gebracht. Die Wärme kann zum Heizen wie zur Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Das nach der Nutzung abgekühlte Wasser wird dann über dasselbe Verteil- und Transportnetz wieder zurück zur Wärmequelle geführt, der Kreislauf wird damit geschlossen.