Im Herbst 2024 soll der neue Wärmeverbund der Industriellen Werke Basel (IWB) in Frick im Perimeter entlang der Hauptstrasse in Betrieb gehen. Der Fricker Gemeinderat begrüsst die Möglichkeit des Umstiegs von fossilen auf C02-neutrale Energieträger. Die IWB ist vom grossen Interesse nach Anschlüssen an den Verbund überrascht und legt deswegen die Heizzentrale für mehr Leistung aus.
In Frick steht ein grosser Schritt in Richtung Klimaneutralität bevor. Verantwortlich dafür sind die Industriellen Werke Basel (IWB). Die IWB plant in der Gemeinde einen Wärmeverbund, bei dem von einer Heizzentrale aus mittels unterirdischer Leitungen die Liegenschaften mit Wärme versorgt werden.
Ab Freitag liegt das Baugesuch für die Heizzentrale nun öffentlich auf. Die Zentrale soll auf dem Land der Stahlton Bauteile AG errichtet wird. Rund 14 Millionen Franken wird die IWB in das Projekt investieren. Jasmin Gianferrari, Sprecherin der IWB, sagt:
«Mit dem neuen Wärmeverbund in Frick will IWB ab Herbst 2024 Haushalte, Gewerbe und ein Alterszentrum mit Wärme versorgen, die aus Holz der umliegenden Gemeinden erzeugt wird.»
Asche und Feinstaub aus der Verbrennung werden in speziellen Containern zur Entsorgung gebracht.
Im August 2022 verkündete die IWB noch, 11,5 Millionen Franken in das Projekt investieren zu wollen – sofern sich genügend Kundinnen und Kunden für einen Anschluss an den Wärmeverbund bereit erklären. Nun, rund sieben Monate später, sagt Gianferrari: «IWB ist vom überaus grossen Interesse für Anschlüsse an den Wärmeverbund positiv überrascht.»
Um diese Kundinnen und Kunden und auch zukünftig weitere Interessenten rechtzeitig mit Wärme bedienen zu können, würde die Leistung der Heizzentrale nun grösser als ursprünglich geplant. «Die Investitionen werden demnach rund 14 Millionen Franken betragen», so Gianferrari. Klar ist, dass der Wärmeverbund im Perimeter der Hauptstrasse angesiedelt werden soll. Unklar hingegen ist derzeit noch, wo die Hauptleitungen konkret verlaufen sollen.
Sämtliches Holz stammt vom Forstbetrieb Thiersteinberg. Die Heizzentrale wird mit Holzschnitzeln betrieben. Für den Start der Heizzentrale rechnet die IWB mit einem Bedarf von rund 12’000 Schüttraummetern pro Jahr. «Damit können wir fossile Heizungen mit einem jährlichen CO2-Ausstoss von 1500 Tonnen ersetzen», sagt Gianferrari.
Der Versorgungsperimeter würde weiter ausgebaut, wenn eine genügend grosse Anzahl von Interessenten vorhanden sei. Der Wärmeverbund Frick würde jedoch dereinst nicht das gesamte Gemeindegebiet umfassen, so Gianferrari.
In der Gemeinde Frick ist die Energiewende ein grosses Thema. Umgestellt auf Wärmepumpen hat sie etwa bereits mehrere öffentliche Gebäude. So das Gemeindehaus sowie das Polizei- und mehrere Schulgebäude. Infrage für einen Anschluss an den Wärmeverbund öffentliche Liegenschaften kommen derzeit das Fricker Kornhaus und der «Rebstock»
Vom Wärmeverbund ist auch die Gemeinde Frick überzeugt. Gemeindeschreiber Michael Widmer sagt:
«Der Fricker Gemeinderat begrüsst die Möglichkeit des Umstiegs von fossilen auf C02-neutrale Energieträger.»
Neben der Klimafreundlichkeit sei auch die Energiebereitstellung im lokalen Rahmen und die Förderung der regionalen Waldwirtschaft positiv zu würdigen.