Arbeitsmarkt
Weiter auf sehr tiefem Niveau: Arbeitslosenquote in der Schweiz bleibt bei 1,9 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz stagniert auf tiefem Niveau: Im Oktober betrug die Arbeitslosenquote 1,9 Prozent. Sie ist damit so tief wie seit über 20 Jahren nicht mehr.

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89'636 Arbeitslose waren Ende Oktober bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. (Symbolbild)

89'636 Arbeitslose waren Ende Oktober bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) eingeschrieben. (Symbolbild)

Keystone

Gute Nachrichten vom Schweizer Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote blieb im Oktober unverändert bei 1,9 Prozent. Damit bewegt sich die Schweiz weiter auf sehr tiefem Niveau: Letztmals lag die Quote im Oktober 2001 unter der Marke von 2 Prozent – also vor über 20 Jahren. Entsprechend sprach Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), am Montag vor den Medien von einer «sehr erfreulichen Meldung». In der Schweiz herrsche praktisch Vollbeschäftigung und aus dem Fachkräfte- sei ein Arbeitskräftemangel geworden.

Konkret waren Ende Oktober bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 89'636 Arbeitslose eingeschrieben. Das sind 110 mehr als im Vormonat, wie das Seco mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Arbeitslosigkeit um 27'097 Personen zurück – ein Minus von 23,2 Prozent. Die Zahl der Stellensuchenden nahm um 695 auf 160'094 Personen zu. Das sind noch immer rund ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Der leichte Anstieg sei dabei auf saisonale Effekte zurückzuführen.

Der Arbeitsmarkt hat sich laut Zürcher nachhaltig erholt. Das zeige sich auch in der effektiven Dauer der Arbeitslosigkeit: Während eine arbeitslose Person im Jahr 2020 im Schnitt 7,3 Monate brauchte, um eine neue Stelle zu finden, benötigt sie heute noch 6 Monate.

Aufgrund der Zwischensaison steigen Zahlen wieder an

Für Boris Zürcher ist damit ein Höhepunkt erreicht. «Wir befinden uns nicht in einer Situation, die länger anhält», sagte er. Der Arbeitsmarkt sei sehr angespannt – «im positiven Sinn für die Arbeitnehmenden». Als Gründe dafür nannte er die Demografie, die zugunsten der Arbeitnehmenden ausfalle, Nachpandemie- sowie konjunkturelle Effekte.

Die RAV-Experten würden in den kommenden Monaten mit einer stagnierenden Beschäftigung und leicht steigenden Arbeitslosigkeit rechnen, sagte Zürcher weiter. Dies sei aufgrund saisonaler Effekte aber normal. «Im Oktober hat die Zwischensaison begonnen», sagte er. Dies mache sich vor allem im Gast- und Baugewerbe bemerkbar. (abi/rwa)