Mehr sparen, weniger konsumieren: Die Schweizer Bevölkerung schaut mit Blick aufs Portemonnaie pessimistisch auf das kommende Jahr. Das zeigt eine repräsentative Umfrage.
Die Schweizerinnen und Schweizer glauben nicht, dass sich ihre persönlichen Finanzen im kommenden Jahr verbessern werden – im Gegenteil: Sie blicken so pessimistisch auf das kommende Jahr wie noch nie seit 2017. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Umfrage des Onlinevergleichsdiensts Comparis. Demnach gehen 27,5 Prozent der Erwachsenen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtern wird.
Besonders negativ gestimmt sind Personen mit einem monatlichen Bruttohaushaltseinkommen von bis zu 4000 Franken. Hier rechnen gemäss Comparis 41,8 Prozent mit einer Verschlechterung. 13 Prozent dieser Tieflöhnerinnen und -löhner gaben an, dass das Geld «vorne und hinten nicht reicht». Weitere 49 Prozent von ihnen müssen auf jeden Franken schauen und sich stark einschränken, um alle Rechnungen zu bezahlen.
Als «Stimmungskiller» bezeichnet Comparis die stark gestiegenen Krankenkassenprämien und die steigenden Mieten. Zudem gaben 71,2 Prozent der Befragten an, dass sie die Inflation in ihrem Haushaltsbudget «stark bis sehr stark» spüren – vor allem bei den Heizenergiepreisen. Aber auch teurere Ferien und gestiegene Preise für finanzielle Dienstleistungen werden genannt.
Die Folge: 52,6 Prozent der Befragten wollen mehr sparen und weniger konsumieren. Sie möchten daher hauptsächlich auf grössere Anschaffungen wie Möbel oder Autos verzichten. 13,4 Prozent wollen dagegen verstärkt in Fonds und Aktien investieren, wie es weiter heisst. «Geld auf einem Konto zu deponieren, macht aufgrund steigender Zinsen wieder mehr Sinn – auch wenn die aktuelle Teuerung diese mehr als wegfrisst», wird Michael Kuhn von Comparis zitiert. Anlagen in Fonds und Aktien seien finanziell attraktiver. «Sie bergen aber auch höhere Risiken.» (abi)