Leben im Alter
Im Sommer soll es so weit sein: Das Projekt «Zämegolaufe» will auch in Olten körperliche Aktivität fördern

Bewegung unterstützen, heisst es künftig in Olten. Für Menschen ab 60 Jahren soll mit dem Freiwilligenprojekt «Zämegolaufe» die körperliche Aktivität angeregt werden.

Lavinia Scioli
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Das Projekt «Zämegolaufe» soll die körperliche Aktivität bei älteren Menschen ab 60 Jahren fördern.

Das Projekt «Zämegolaufe» soll die körperliche Aktivität bei älteren Menschen ab 60 Jahren fördern.

Zvg

Der Mensch braucht Bewegung und sozialen Austausch. So auch Seniorinnen und Senioren. «Der Grundsatz des Projekts ‹Zämegolaufe› ist, dass man sich regelmässig bewegt und damit eine soziale Komponente verbindet», erzählt der Oltner Stadtrat Raphael Schär-Sommer. So können neue soziale Kontakte geknüpft und das Gemeinsame gefördert werden – insbesondere in der eigenen Gemeinde. Wie Schär-Sommer weiter erklärt, sei das Ziel in Olten, mindestens 60 Leute mit dem Projekt anzusprechen.

Der Aufbau und Betrieb von «Zämegolaufe» basiere auf Freiwilligenarbeit von über 60-jährigen Menschen. Die zuständige Projektleiterin Alexandra Decurtins sagt:

«Freiwillige aus der Stadt bauen das Projekt an ihrem Wohnort zusammen auf. Sie kennen ihre Stadt und die schönsten Routen, die sie für ‹Zämegolaufe› zusammenstellen.»

Das Projekt wurde zusammen mit der Universität Zürich entwickelt und getestet. Ursprünglich sei es lediglich für lungenkranke Personen gedacht gewesen. Es zeigte sich aber, dass es sich für alle Seniorinnen und Senioren eignet. In Wetzikon konnte man das Pilotprojekt durchführen. Heute wird «Zämegolaufe» in 14 Gemeinden im Kanton Zürich angeboten und ist in zwei weiteren Kantonen, St.Gallen und Solothurn, im Aufbau.

Rentnerinnen und Rentner sind in der Region Olten mehrheitlich zufrieden:

Kathrin Reinli, Leiterin der Prävention der Solothurner Spitäler AG (soH), sei vom Projekt überzeugt gewesen. «Die Prävention soH ist auf uns zugekommen, um ‹Zämegolaufe› als lokales Pilotprojekt für drei Jahre aufzugleisen», so Stadtrat Schär-Sommer. Danach könne evaluiert werden, ob das Projekt in den regulären Betrieb überführt werde.

«Zämegolaufe» stellt keine Verpflichtung dar

Die Teilnahme am Spazierwandern in «Zämegolaufe» ist kostenlos und für Menschen über 60 Jahre gedacht. An- und Abmeldungen sind nicht erforderlich. Denn die Teilnahme soll keine Verpflichtung darstellen, wie Decurtins anfügt. Aus Gemeinden, die das Angebot bereits anbieten, weiss man, dass dies besonders geschätzt werde, führt die Projektleiterin weiter aus.

In Olten sei das Projekt noch in der Anfangsphase. Decurtins bekräftigt:

«Jetzt suchen wir freiwillige Menschen, die Lust und Interesse haben, sich in der Natur zu bewegen, zusammen mit anderen Menschen über 60, um das Projekt auf die Beine zu stellen.»

Im Sommer soll dann das Angebot mit dem gemeinsamen Spazierwandern starten. Es sei abhängig davon, wie schnell sich Freiwillige für den Aufbau von «Zämegolaufe» finden würden. Decurtins selbst wird stets im Hintergrund des Projekts sein und die Freiwilligen bei der Planung und Strukturierung unterstützen.

Spazierwandern in unterschiedlichen Intensitätsstufen

Wie oft das Angebot realisiert werden könne, hänge stark von der Anzahl Freiwilligen ab, wie Decurtins sagt. Das eigentliche Spazierwandern starte dann jeweils an den Startpunkten der unterschiedlichen Routen. Diese seien zwischen zwei bis zehn Kilometer lang und in drei Intensitätsstufen (gemächlich, gemütlich bis zügig) gegliedert.

Die Sicherheit der Seniorinnen und Senioren habe oberste Priorität. Vom «Zämegolaufe»-Team sei immer jemand dabei, der die Teilnehmenden auf dem Spazierwanderweg begleite. Bekannt gemacht werden die Parcours dann auf unterschiedlichen Plattformen wie der Website von «Zämegolaufe» oder über Whatsapp. Auch als Aushänger in der Gemeinde werden sie publiziert.

Freiwillige können sich direkt bei Projektleiterin Alexandra Decurtins melden: decurtins@zgl.ch / 078 628 70 47.