Rollhockey
Die Lage wird prekär: Uri bleibt auf dem letzten Platz kleben

Im NLA-Krisenduell gegen Wimmis unterliegt der RHC Uri mit 2:3. Ein bitterer Taucher gegen ein Team, das zu packen gewesen wäre.

Urs Hanhart
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Uri-Keeper Marc Blöchlinger (rechts) steht unter Beschuss.

Uri-Keeper Marc Blöchlinger (rechts) steht unter Beschuss.

Bild: Urs Hanhart (Seedorf, 22. Oktober 2022)

Ein verschossener Penalty, mehrere Schüsse an die Torumrandung und viele vergebene Topchancen – Uri, das seit dem Saisonstart das Tabellenende ziert und dringend auf Punkte angewiesen wäre, klebte das Pech beim zweiten Auftritt vor heimischer Kulisse in Seedorf richtiggehend an den Füssen. Immerhin war aber im Vergleich zum ersten Heimspiel gegen Biasca, das sang- und klaglos verloren wurde, eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen, insbesondere auch in kämpferischer Hinsicht.

Besonders im Fokus stand Uri-Keeper Marc Blöchlinger, der bald mit der Schweizer Nationalmannschaft an der WM in Argentinien antreten wird. Für dieses Grossereignis ist der 22-jährige Altdorfer gut gerüstet. Gegen Wimmis wartete er jedenfalls mit einer starken Leistung auf. Er zeigte mehrere mirakulöse Paraden und parierte sogar einen direkten Freistoss. Seine Bilanz nach dem Schlusspfiff:

«Das war ein sehr ausgeglichenes Spiel, wobei das Glück mehr auf Seiten des Gegners lag. Leider haben wir unsere vielen guten Möglichkeiten zu wenig effizient genutzt.»

Penalty und Nachschuss landen nicht im Tor

Wimmis legte in der 6. Minute durch ein Abstaubertor vor. Nur zwei Minuten später vergab Uris Spielertrainer David Esteves eine erstklassige Ausgleichschance. Er verschoss einen selber herausgeholten Penalty und konnte auch den Nachschuss nicht im Gehäuse unterbringen. Danach machten die Platzherren mächtig Druck und strebten resolut den Torerfolg an. Doch der starke Wimmis-Schlussmann Joel Iseli wehrte alles ab, was Richtung seinen Kasten geflogen kam. Erst kurz vor Ende der ersten Halbzeit wurden die Gastgeber für ihre Bemühungen belohnt. Routinier Patrick Greimel bezwang Iseli mit einem eiskalt zum 1:1 versenkten Penalty. Nur knapp drei Minuten nach dem Wiederanpfiff holten sich die Gäste die Führung wieder zurück, und zwar durch einen Weitschuss, bei dem Blöchlinger durch einen gegnerischen Angreifer die Sicht verdeckt war. Nicola Imhof glich zwar postwendend wieder aus, allerdings wurde sein Treffer annulliert, weil er den Ball mit dem Rollschuh ins Netz abgelenkt hatte. In der 35. Minute erhöhte Wimmis gar auf 3:1. Doch Uri hielt dagegen und schaffte nur wenige Sekunden später den 2:3-Anschluss. Greimel netzte diesmal aus kurzer Distanz ein.

Den Kopf nicht hängen lassen

Die letzten zehn Minuten boten Dramatik pur. Blöchlinger parierte besagten direkten Freistoss, und anschliessend überstand Uri eine zweiminütige Unterzahlphase. Die Schlussoffensive der Hausherren verlief denkbar unglücklich. Greimel hämmerte die Kugel zweimal kurz hintereinander an die Torumrandung. Auch die Herausnahme des Goalies in der letzten Minute brachte nichts mehr. Wimmis rettete den knappen Vorsprung über die Runden.

Für Uri wird die Lage langsam, aber sicher sehr ungemütlich. Durch die vierte Niederlage im fünften Spiel ist der Rückstand auf den Tabellenvorletzten Genf, der zudem zwei Partien weniger ausgetragen hat, bereits auf vier Punkte angewachsen. Dennoch blickt Blöchlinger keineswegs pessimistisch in die Zukunft, betonte er doch: «Auf dieser Leistung können wir sicherlich aufbauen. Wir müssen nun das Positive mitnehmen und dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Nach der Nationalmannschaftspause gilt es wieder voll anzugreifen. Es wird nicht einfach, vom Tabellenende wegzukommen. Unser Team ist mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren sehr jung und muss noch Erfahrungen sammeln. Wir werden aber alles daransetzen, die rote Laterne abzugeben.»

Uri – Wimmis 2:3 (1:1)
Rollhockey-Halle Seedorf. – 200 Zuschauer. – SR Hinteregger, Rego.
Uri: Blöchlinger, Kellner; Aschwanden, Briker, Esteves, Fussen, Schuler, Greimel (2), Imhof, Gisler.
Wimmis: Iseli, Krauter; Graf, Gottwald (1), Ramon Meier (1), Sandro Meier, Jonathan Brand (1), Pfähler, Simon Brand, Wittwer.