Kommentar
Illegale Bauten im Krienser Hochwald: Fertig mit Wegschauen

Endlich will die Stadt Kriens härter gegen Bausünder vorgehen und diese konsequent anzeigen. Der Entscheid kommt reichlich spät. Dennoch könnte Kriens Vorbild für weitere Gemeinden sein.

Christian Glaus
Christian Glaus
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Eine Hütte im Krienser Hochwald, welche der Stadt gehörte, wird vom Zivilschutz abgerissen.

Eine Hütte im Krienser Hochwald, welche der Stadt gehörte, wird vom Zivilschutz abgerissen.

Bild: Pius Amrein (17. Mai 2016)

Ist ein Bienenhäuschen auch ein Ferienhaus? Auf diese Frage kann es nur eine Antwort geben: nein. Und dennoch gibt es diese Bienen-Ferienhäuschen – in sensiblem Gebiet im Krienser Hochwald. Mit grossem Aufwand räumt die Stadt auf und zwingt einen Besitzer nach dem anderen zum Rückbau. Völlig zu Recht kündigt sie jetzt auch eine härtere Gangart an: Sämtliche bewilligten Hütten werden erfasst und wer künftig illegal baut, wird angezeigt.

Die Regeln fürs Bauen, insbesondere ausserhalb der Bauzone, werden laufend verschärft. Werden die geltenden Gesetze nicht konsequent durchgesetzt, wird indirekt bestraft, wer sich daran hält – und das ist die grosse Mehrheit der Besitzerinnen und Besitzer. Sie können nur begrüssen, wenn die Behörden illegales Verhalten nicht mehr dulden.

Die vom Stadtrat angekündigte härtere Gangart kann auch als Eingeständnis verstanden werden, dass er zu lange weggeschaut hat. Während Jahrzehnten konnten die Häuschenbesitzer im Krienser Hochwald tun und lassen, was sie wollten. Die Reaktion der Stadt kommt reichlich spät, aber sie kommt immerhin und kann Vorbild sein für viele weitere Kommunen. Es muss selbstverständlich sein, dass Gesetze eingehalten werden, auch beim Bauen. Bedauerlich ist, dass es für diese Einsicht ein Bundesgerichtsurteil mit anschliessenden jahrelangen juristischen Verfahren brauchte, die bis heute nicht alle erledigt sind und hohe Kosten verursachen.