Der Kabarettist aus Bayern sorgte zusammen mit einem sehr musikalischen Trio erneut für ein ausverkauftes Theater Uri.
Seit über 40 Jahren ist Gerhard Polt mit Christoph, Karl und Michael Well unterwegs. Die musikalischen und auch kabarettistischen Begleiter des bayerischen Kabarett-Urgesteins nannten sich erst «Biermösl Blosn», inzwischen sind sie als «die Well-Brüder aus'm Biermoos» unterwegs. Mit Vorliebe machen sie dies gemeinsam mit Gerhard Polt. Dieser konnte im vergangenen Mai seinen 80. Geburtstag feiern. Doch unermüdlich geht es weiter. So waren beim Auftritt am Freitagabend, 9. Dezember, im Theater Uri einige Klassiker zu erleben, aber auch Teile aus dem aktuellen Programm.
Gerhard Polt gab auch diesmal vor allem den engstirnigen und mürrischen Kleinbürger. Und weil dieser seine Meinung mit grosser Selbstverständlichkeit und äusserst redselig kundtut, gelingt es Polt, das bayerische Kleinbürgertum humorvoll auf den Punkt zu bringen. Mit wachem Verstand beobachtet der Kabarettist aus Bayern seine Zeitgenossen. Dabei entlarvt er das deutsche Spiessbürgertum und viele Klischees, die sein Heimatland Bayern betreffen. Auch er kichert manchmal auf der Bühne. Zu lachen hat aber vor allem das Publikum.
Daneben schlüpfte Gerhard Polt bei seinem Auftritt auch in die Rollen des vermeintlichen Weinkenners oder eines indischen Priesters, der im Interview mit Michael Well lebhaft erklärte, wie er Bayern «rechristianisieren» will. Überhaupt waren der Klerus und der liebe Gott immer wieder Themen von Polt und den kabarettistischen Einlagen der drei Well-Brüder. Letztere hatten es auch musikalisch faustdick drauf. Zu ihrem Instrumentarium gehören Tuba, Gitarre, Steirisches Akkordeon, Alphorn, Cello, aber auch Drehleier und Solo-Brummtopf.
Gerhard Polt und die drei Well-Brüder sind gern gesehene Gäste im Theater Uri. Alle paar Jahre sind sie hier zu erleben. Wer jeweils dabei sein will, der tut gut daran, sich rasch ein Ticket zu sichern. Die Plätze im grossen Saal des Theaters Uri waren auch beim diesjährigen Gastspiel im Rahmen der Dezembertage schnell ausverkauft. Und bereuen musste das Publikum sein Kommen nicht. Die vier sind zwar älter geworden, bilden aber nach wie vor ein grandioses Team und sind jedes Mal ein Garant für einen humorvollen Kabarettabend.