Die Korporationsgemeinde konnte traditionsgemäss auf dem Altdorfer Unterlehn stattfinden. Die Wahlen und ein Sachgeschäft waren eine klare Sache. Die Versammlung dauerte eine knappe Stunde.
Auf dem Unterlehn in Altdorf kam am Sonntagvormittag an der Korporationsgemeinde trotz Schutzmassnahmen und Maskenpflicht eine festliche Stimmung auf. Die Bühne mit Rednerpult war mit Blumen geschmückt. Auch der obligate Fahnenschmuck fehlte nicht. Der Urner Harst präsentierte sich in seinen traditionellen gelb-schwarzen Gewändern. Rund 150 Personen nahmen an der knapp einstündigen Versammlung bei leichtem Regen teil.
Auf dem Lehn wurde für einmal kein Ring aufgestellt, dafür der benötigte Raum grosszügig abgegrenzt. Unter den Gästen, die auf den aufgestellten Bänken Platz nehmen durften, befanden sich die Urner Bundesparlamentarier, Vertreter von Regierung und Landrat, solche der Korporation Ursern und der Oberallmeindkorporation Schwyz. Die Kapelle Urnergrüäss spielte lüpfige Volksmusik. Verzichtet werden musste aber auf den festlichen Einzug. Und es gab kein Mittagessen für die Bevölkerung.
Ebenfalls mit grossem Mehr wurde Wendelin Loretz zum neuen Vizepräsidenten gewählt. Er war 2012 als Vertreter der Gemeinde Silenen in den Korporationsrat Uri gewählt worden. Der ehemalige Gemeindepräsident von Silenen ist seit 2016 auch Präsident des Bauernverbands Uri. Schliesslich wurde auch Lukas Wyrsch aus Attinghausen mit klarem Mehr als Verwalter wiedergewählt.
Hartnäckig bei Herausforderungen, aber stets pragmatisch im Handeln, mit dem Gespür für das politisch Mögliche: So bezeichnete Kurt Schuler seinen Vorgänger Rolf Infanger. «Die Anliegen der Bürger standen bei ihm stets an oberster Stelle.» Nebst der Landwirtschaft sei ihm auch das Gewerbe immer sehr wichtig gewesen. Infanger war acht Jahre lang Präsident der Korporation Uri. Er war 2004 als Korporationsrat gewählt worden. 2009 wurde er Vizepräsident der Korporation Uri, 2013 Präsident. Als Dank für die geleistete Arbeit überreichte Schuler ihm einen Bergkristall aus dem Jahrhundertfund am Planggenstock.
Infanger sagte, er dürfe auf eine sehr schöne Zeit zurückblicken, wofür er sich recht herzlich bedanke. «Ich durfte das Amt als Präsident der Korporation Uri voller Stolz ausführen.» Er gebe dieses nun weiter und wünsche dem Nachfolger viel Erfolg bei seiner Tätigkeit. «Das vergangene Jahr hat mit der Pandemie aufgezeigt, dass ein intakter Lebensraum sehr wichtig ist», sagte Infanger und wies auf die Bedeutung der Korporation Uri hin. «Plötzlich sind wir im Bewegungsradius eingeschränkt und gezwungen, unsere Ferienpläne im Ausland abzusagen. Dafür können wir die Schönheiten bei uns zu Hause entdecken.»
Ohne Gegenstimme angenommen wurden Änderungen im Gesetz über den Viehauflag. Für das auf dem Gebiet der Korporation Uri gesömmerte Vieh muss ein sogenannter Viehauflag bezahlt werden. Neu gibt es einen Stichtag zur Bestimmung dieses Auflags. Der Begriff der «Frühlingszählung» ist in den Artikeln durch «1. Mai» ersetzt worden. Bei der Umschreibung des Fremdviehs ändert sich mit der Gesetzesergänzung nichts – ebenso wenig an der Höhe des Viehauflags. Die Korporation nimmt dadurch jährlich rund 115'000 Franken ein.