Altdorfer Dezembertage ziehen über 7000 Besucher an

Die Altdorfer Dezembertage fanden heuer zum 19. Mal statt. Heinz Keller hatte zu seinem Abschied als Leiter des Theaters Uri viele bekannte Künstler eingeladen. Die Veranstaltungen stiessen beim Publikum durchwegs auf sehr gutes Echo.

Markus Zwyssig
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Zum vielfältigen Programm zählte auch der Auftritt der Musikgesellschaft Seedorf mit Musicalsänger Rolf Sommer. (Bild: Florian Arnold, Dezember 2018)

Zum vielfältigen Programm zählte auch der Auftritt der Musikgesellschaft Seedorf mit Musicalsänger Rolf Sommer. (Bild: Florian Arnold, Dezember 2018)

Die Altdorfer Dezembertage sind aus dem Urner Kulturleben kaum mehr wegzudenken. Die diesjährige Ausgabe war eine besonders spezielle, war sie doch die letzte unter der Organisation von Heinz Keller. Das «Abschiedsgeschenk» fiel etwas grösser aus als in den vorherigen Jahren, was mitunter auch sehr anstrengend gewesen sei, lässt der scheidende Leiter durchblicken: «Wir mussten die Werbetrommel im grossen Stil rühren.» Offenbar hat sich dies aber gelohnt: Mehr als 7000 Eintritte konnten verzeichnet werden. Das sind ähnlich viele Besucher wie im Vorjahr.

«Edelroosä Alpäwyyss» zieht am meisten an

«Edelroosä Alpäwyyss» zog an zwei Abenden total 800 Personen ins Theater Uri. (Bild: Urs Hanhart)

«Edelroosä Alpäwyyss» zog an zwei Abenden total 800 Personen ins Theater Uri. (Bild: Urs Hanhart)

Beim Auftritt des bayrischen Kabarettisten Gerhard Polt war der grosse Saal im Theater Uri mit 550 Zuschauern ausverkauft. Das war auch beim Auftritt des Musikvereins Seedorf mit dem Urner Musicalsänger Rolf Sommer und vier Sängerinnen der Fall. 800 Zuschauer kamen zu «Edelroosä Alpäwyyss» mit Maria und Fränggi Gehrig, Madlen Arnold und Carlo Gamma. 350 Personen besuchten die «Gemeindeversammlung» mit Mike Müller.

300 Besucher waren zu Gast bei Franz Hohler. 300 Personen in zwei Vorstellungen sassen zur Hommage von Rolf Sommer an Cés Keiser und Margrit Läubli im Publikum. Fast 300 Personen kamen zu Simone Zgraggen und ihrem Kammerensemble. Max Lässer spielte mit seinem Überlandorchester sein letztes Konzert für längere Zeit für über 200 Personen. Stiller-Has-Sänger Endo Anaconda und Roman Wyss am Flügel lockten rund 200 Personen an. Hans Martys Lieder hörten sich 150 Personen an. Zu «Zunderobsi» kamen 200 Besucher, zur «Great Southern Africa Safari» 150, und zu «The Krabbers» 180 Personen.

Max Lässer (links) und das Überlandorchester. (Bild: Urs Hanhart, 20.12.2018)
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The Krabbers bei ihrem Auftritt im Theater uri in Altdorf. (Bild: Urs Hanhart, 15.12.2018)
Gerhard Polt und die Well-Brüder bei.
Heinz Keller (rechts) stellt sich den kecken Fragen von Talkmaster Ruedi Bomatter bei «greedi üüsä».
Die Sängerinnen Clelia Arnold, Noemi Auf der Maur und Lise Kerkhof am Konzert mit dem Titel One Night In New York des Musikvereins Seedorf. (Bild: Florian Arnold, 1.12.2018)
Die Band Colster bei ihrem Auftritt im Kellertheater im Vogelsang. (Bild: Florian Arnold, 14.12.2018)
Rebekka Mattli, Solistin am Konzert mit dem Titel One Night In New York des Musikvereins Seedorf. (Bild: Florian Arnold, 1.12.2018)
Komiker Mike Müller als Gemeindepräsident. (Bild: Urs Hanhart, 27.11.2018)
Der Jugendchor St. Martin sang im Rahmen der Dezembertage in der Spitalkapelle. (Bild: Urs Hanhart, 2.12.2018)
Stiller Has sang im Duo mit Roman Wyss am Klavier. (Bild: Urs Hanhart, 13.12.2018)
Franz Hohler trat nochmals im Theater Uri auf. (Bild: Urs Hanhart, 20.11.2018)

Max Lässer (links) und das Überlandorchester. (Bild: Urs Hanhart, 20.12.2018)

Kellers Gäste finden auch beim Publikum Anklang

Heinz Keller freut sich über die durchwegs positiven Rückmeldungen der Künstler und auch des Publikums. «Keine einzige Veranstaltung ist durchgefallen.» Das hing auch damit zusammen, dass Keller für die diesjährigen Dezembertage Künstler selber eingeladen hatte. «Es waren zahlreiche Namen dabei, die nicht nur mir, sondern offensichtlich auch dem Publikum gefallen.»

Und eines freut Keller ganz besonders: «Das neue Ticketsystem hat einwandfrei funktioniert.» Feuerproben seien dabei die sechs ausverkauften Veranstaltungen gewesen, bei denen aber alle Besucher auf ihrem vorgesehenen Sitz Platz nehmen konnten. Heiss begehrt sind jeweils die insgesamt 100 Dezembertage-Pässe. «Leider ist die Zahl aufgrund der verschiedenen Veranstaltungsorte aber auch aus finanziellen Gründen begrenzt», sagt Keller und gibt zu, dass das auch bei verschiedenen Besuchern, die leer ausgegangen sind, Enttäuschung auslöste. «Die Pässe sind für die Veranstaltungsreihe sehr wichtig und ermöglichen, dass auch einmal etwas Experimentelles ausprobiert werden kann.»

Künstler verabschieden sich von Keller

Gleich mehrmals wurde Keller bei Veranstaltungen auf die Bühne gebeten. Die Künstler wollten sich alle vom abtretenden Leiter des Theaters Uri persönlich verabschieden. Dazu kam ein spezieller und vom Publikum mit viel Spezialapplaus bedachter Auftritt. Der Musikverein Seedorf mit Dirigent Michel Truniger, Pianistin Rebekka Mattli und Entertainer Rolf Sommer, unterstützt von vier Urner Sängerinnen, entführten das Publikum nach New York. Zum Schluss des Konzerts übernahm Keller zusammen mit Perkussionist Ralph Aschwanden den Solopart an der Schreibmaschine in der bekannten Komposition «The Typewriter» von Leroy Anderson.

«Greedi üüsä» und Dezembertage bleiben

Mit den diesjährigen Dezembertagen habe er «ein schönes Resümee» ziehen können, sagt Keller. Auch wenn es einen Auftritt gab, den er nicht gesucht hat. Als Gast für die Talkshow Gredi üüsä sei er von Ruedi Bomatter und Theo Ziegler überredet worden, sagt Keller. Das Format soll – allenfalls in etwas veränderter Form – weiter geführt werden, verrät Keller. Auch wenn der Leiter des Theaters Uri nun in Pension geht, werden die Dezembertage auch im kommenden Jahr wieder stattfinden. Für die 20. Ausgabe sind bereits Verträge abgeschlossen worden. Keller freut sich, dass die Dezembertage derart beliebt sind. «Die Veranstaltungsreihe war vor 18 Jahren aus einer Not geboren worden», erzählt er. «Damals war bei uns im Haus gar nichts los. Es gab keine Vermietung, keine Versammlung und keine kulturelle Veranstaltung.» Die Pessimisten, die ins Feld führten, im Dezember habe eh niemand Zeit, seien falsch gelegen. Der Erfolg der Veranstaltungsreihe bestätigt Heinz Keller, dass er mit der Idee damals richtig lag.

«Vogelsang» zieht ebenfalls eine gute Bilanz

Sehr zufrieden mit den Dezembertagen ist man auch im Kellertheater im Vogelsang. «Wir sind Heinz Keller sehr dankbar, dass wir von Anfang an dabei sein konnten», sagt Patrik Jauch, Co-Präsident des Kellertheaters. «Insbesondere bei der Werbung werden wir von unserem grossen Bruder Theater Uri jeweils gut unterstützt.»

Und so zieht es von den Zuschauern her aus: Das Konzert mit dem Tessiner Sänger und Songwriter Andrea Bignasca sowie der Abend mit den 15-minütigen Kurzauftritte von 10 Bands waren ausverkauft. Gut besucht war der Konzertabend mit Bubka und Colster. Halb voll war der Saal für das Kindertheater. Zum Abend mit Günter Struchen kamen 60 Personen. Die Weihnachtsdisco im Kellertheater bildete einmal mehr den erfolgreichen Abschluss der Dezembertage.