Andermatt
Die nasse Rhein-Tour: Ein Tag schneller als ein Regentropfen

Marja Nieuwveld ist zusammen mit ihrer Badeente «Luna» auf kreative Weise in 30 Tagen dem Strom des Rheins gefolgt, von der Quelle bis zur Mündung. Sie traf viele interessante Menschen.

Christian Tschümperlin
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Ziel der Reise und des Vereins Gotthard-Connects war es, die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein für Europas Wasserschloss und dessen Quellwasser zu vergrössern. «Die multidisziplinäre Tour war abwechslungsreich, spannend und magisch, genau wie der Rhein», heisst es in einer Mitteilung von Gotthard-Connects. Der Verein bezweckt globale Aufmerksamkeit auf die Gotthardregion zu lenken mittels nachhaltigen Projekten.

Vereinspräsidentin Marja Nieuwveld berücksichtigte auf ihrer Reise alle möglichen Fortbewegungsmittel auf und neben dem Rhein: zu Fuss, mit dem Fahrrad, im Kajak, auf einem Floss, auf einem Boot.

Aber warum mit einer Begleiterin, in Form einer Badeente namens Luna? «Vor einigen Jahren haben deutsche Wissenschafter mit einer ferngesteuerter Gummi-Ente gemessen, wie lange ein Regentropfen von der Schweizer Quelle des Rheins bis zu seiner Mündung in der Nordsee benötigt», berichtet Nieuwveld. Das Ergebnis: 31 Tage.

Deshalb wollte die Wasserbotschafterin zusammen mit ihrer kleinen Ente das Ziel einen Tag schneller erreichen. Der Name Luna bedeutet Mond, ist symbolisch und soll auf den Einfluss des Mondes auf alle Wasser dieser Erde hinweisen.

Menschen mit Beziehung zum Wasser

Um dem Wasser eine Stimme zu geben, besuchte die Wasserbotschafterin entlang des Rheins Menschen, die eine besondere Beziehung zum Wasser haben, und filmte ihre Aussagen zum Wasser. «Mit diesen unterschiedlichen Blickwinkeln will der Verein das Bewusstsein für diese wertvolle Ressource erweitern», heisst es.

In dem aktuellen Film geht es um das Wasserschloss und das Quellwasser – aber der Hauptprotagonist ist natürlich der Rhein. «Die Erlebnisse und Einblicke waren so spannend und lehrreich, dass das Videomaterial zu einem Film verarbeitet wurde», sagt Nieuwveld. Ohne grosses Budget, ohne professionelle Kameraleute, dafür aber mit viel Herzblut und mit Hilfe von engagierten Menschen ist ein Film entstanden, den der Verein gerne einem grösseren Publikum näherbringen möchte. Zurzeit ist der Film auf der Website www.quellwasser.ch – Projekte – Rhein-Tour, zu sehen. Das Tagebuch dieser Reise ist ebenfalls dort zu finden. «Bitte setzen Sie ein Zeichen für unser Wasser, damit eine große Welle entsteht», fordert Gotthard-Connects.