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Mit der Besucherbeschränkung wurden freiwillig neue Massnahmen getroffen. Zudem wird das digitale Reservierungssystem auf das gesamte Gebiet ausgeweitet.
Die Skiarena Andermatt-Sedrun reduziert ihre Gästezahl freiwillig auf 8000 Menschen pro Tag. Das soll für mehr Wohlbefinden und Sicherheit führen, wie Rainer Flaig, CEO der Andermatt-Sedrun Sport AG, sagt. Durch die Massnahmen sollen Menschenansammlungen und Wartezeiten vermindert werden. «Im letzten Jahr zählten wir an den besten Tagen rund 12'000 Eintritte», erklärt Stefan Kern, Medienverantwortlicher von Andermatt Swiss Alps. «Mit dieser Anzahl Gäste ist es unmöglich, die vom Bundesrat bestimmten Abstandsregeln von eineinhalb Metern einzuhalten.» Aber er ist zuversichtlich: «Mit rund zwei Dritteln davon, also 8000 Besuchern pro Tag, sollte das jedoch gelingen.»
Die Kehrseite der Medaille liegt auf der Hand: Die Einbussen für das Skigebiet sind gross. Laut Kern rechne man mit einem Verlust von bis zu einer Million Franken. «Die Sicherheit unserer Gäste hat aber klar Vorrang.»
Die Spielregel seit dem 12. Dezember: Auch die Gondelbahn Gütsch-Express muss für alle Fahrten bis 11 Uhr reserviert werden. Buchungen sind alle sechs Minuten möglich. Pro sechs Minuten können rund 150 Personen transportiert werden, insgesamt bis zu 1500 Personen pro Stunde. Gästen der beiden Hotels The Chedi Andermatt und Radisson Blu Reussen sowie der Andermatt Alpine Apartments könne der Zutritt ins Skigebiet garantiert werden. Gemäss Vorgaben des Bundesrates dürfen die Gondeln nur mit zwei Dritteln der maximalen Kapazität befüllt werden. Der Gütsch-Express also mit maximal fünf Personen.
Als weitere Massnahme begrüsst man die Gäste an den Eingängen zum Terminal am Bahnhof Andermatt und lässt sie – sofern eine Reservierung vorhanden ist – gestaffelt ein. Die Gäste werden gebeten, sich höchstens fünf Minuten zu früh vor Ort einzufinden, um Ansammlungen zu verhindern. Es gibt die Möglichkeit, sich via QR-Code in eine virtuelle Warteschlange einreihen zu lassen.
Zudem bleibt die Piste vom Gütsch bis zur Mittelstation Nätschen am Morgen gesperrt. Ein Einstieg in der Mittelstation ist also nicht möglich. Von Talabfahrten wird abgeraten. Auch der ACE-Snowpark wird in der laufenden Saison nicht geöffnet.
Die Bergrestaurants der Skiarena Andermatt-Sedrun verfügen über 50 Prozent mehr Aussensitzplätze. Mittels einer Ampel wird den Gästen signalisiert, ob im Restaurant noch Platz vorhanden ist. Auch die Verordnungen des Bundes betreffend Gastrobetrieben werden umgesetzt; maximal vier Personen pro Tisch, Kontaktdaten hinterlegen und Sperrstunde ab 19 Uhr.
Weiter soll das Digitalisierungsprogramm der Skiarena Andermatt-Sedrun lange Warteschlangen und Menschenansammlungen verhindern. So wird den Gästen empfohlen, den gesamten Buchungsprozess online vorzunehmen. Restaurant reservieren und Parkticket bezahlen kann man nun also auch via Internet. Wichtig: Tickets können nur noch online oder an den Automaten gekauft werden. Diese Digitalisierungswelle ist laut Kern aber nicht auf die Pandemie zurückführen. «Wir arbeiten schon länger an einem ausgereiften Online-Angebot. Durch Covid-19 wurde der Prozess einfach forciert.»
Ob man befürchte, dass das Skigebiet geschlossen werden muss? «Es gibt unterschiedliche Signale – aus der Bevölkerung und vom Bund», sagt er. «Ich bin aber sicher, dass der Schutz unserer Gäste mit den getroffenen Massnahmen gewährleistet werden kann. Bisher ist mir auch kein Fall bekannt, in dem sich jemand in unserem Skigebiet angesteckt haben könnte.» Deshalb sei man vorsichtig zuversichtlich, dass das Skigebiet die ganze Saison geöffnet bleiben dürfe. Und wenn nicht? «Das wäre eine wirtschaftliche Katastrophe», so Kern.