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Das Ortsbild von Bauen, zu dem auch das Zwyssighaus gehört, ist Teil des Bundesinventars und somit schützenswert. Nun wird das historische Haus für eine Million Franken renoviert.
(pd/sok) Das Zwyssighaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts gebaut, bis zirka 1855 als Gasthaus benutzt und dann als Wohnhaus umfunktioniert, 1954 wurde an der nördlichen Fassade eine Laube angebaut. 1963 wurde das Haus wieder zum Restaurant. Zehn Jahre später erhielt es eine neue Toilettenanlage und die Gastroküche wurde saniert. Im dazugehörenden Ökonomiegebäude wurden 1980 neue Kühlzellen eingerichtet, die Kücheneinrichtung wird 1980 nochmals saniert, Treppenhaus, Fenster und elektrische Installationen erhalten eine Verbesserung. Der Parkettboden wurde saniert, das Säli umgebaut, das Dach repariert, das historische Buffet und die Gaststube verschönert und 1986 vor der Gaststube eine Terrasse errichtet. Um die Jahrtausendwende wurden die Fassaden renoviert und sechs Jahre später die Toiletten, das Treppenhaus, die Zimmer und Küchenmöblierung einer Sanierung unterzogen.
Seit 2020 ist der Stiftungsrat damit beschäftigt, eine Gesamtsanierung umzusetzen. Es sind vor allem wärmetechnische Arbeiten wie Fassaden, Fenster und Dach. Gipser, Maler und Schreiner werden auch aufgeboten. Die Elektroinstallationen sind älteren Datums, Notleuchten gehören zum Standard, die Heizung entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Sanitäre Anlagen müssen überprüft werden und die Bäder im Hotelbereich unbedingt den heutigen Anforderungen angepasst werden. Unterlagsböden und Bodenbeläge haben im Lauf der Jahre gelitten und werden kontrolliert und, wo nötig, ersetzt. Wände und Decken müssen aufgefrischt werden. Auch ein Landschaftsarchitekt legt Hand an. Ziel des Vorhabens ist es, möglichst alle Arbeiten dem einheimischen Gewerbe zu übergeben.
Pater Alberik Zwyssig hat zwar seinen Namen einer Stiftung hinterlassen, nicht aber die nötigen Gelder, um das Haus zu renovieren – insgesamt eine Million Franken muss investiert werden. Zudem ergänzt das Zwyssighaus das Ortsbild von Bauen, welches zum Bundesinventar (ISOS) gehört. Originalstücke und Inventar aus dem Baujahr 1796 sind deshalb bis heute gepflegt und beibehalten worden und sollen auch der Zukunft im intakten Zustand überlassen werden. Dass ein Haus mit so viel Auflagen nicht aus eigener Betriebsrechnung finanziert werden kann, ist normal. Der Stiftungsrat bemüht sich deshalb, von Bund, Kanton, Korporation und Stiftungen sowie privaten Mäzenen Unterstützung zu erhalten.
Im Januar 2021 haben verschiedene Handwerker unter der Führung des Architekturbüros Baumann in Altdorf und unter Mitwirkung vom Heimatschutz Uri nun mit der dringend nötigten Badezimmer-Sanierung begonnen. Seit der Übernahme des Hauses durch die Pächter Angela Hug und Gerard Kuhn werden auch Hotelzimmer vermietet. Das Haus ist offen, Stiftungsrat, Pächter und Personal sind motiviert, und es ist tatsächlich ein Neubeginn.
Interessierte Sponsoren dürfen sich im Zwyssighaus oder bei der Stiftungsratspräsidentin irene.philipp@suisa.ch melden.