Während seine Schwester den 9. Schlussrang erreichte, hatte Reto Indergand auf der Lenzerheide mit gestürzten Fahrern zu kämpfen.
Mit dem 9. Rang im Cross-Country realisierte Linda Indergand das beste Ergebnis der am heimischen Weltcup auf der Lenzerheide beteiligten Urner. Fabio Püntener erkämpfte sich in dem riesigen Starterfeld der Elite-Herren einen Platz unter den 50 besten Fahrern der Welt. Bereits der Short-Track-Wettbewerb vom vergangenen Freitag zeigte aber auf, dass der Kurs auf der Lenzerheide nicht unbedingt zu den bevorzugten Weltcup-Strecken des Geschwisterpaars Reto und Linda Indergand zählt.
Linda Indergand, Liv-Factory-Racing-Team, verschlug es für einmal in die zweite Startreihe, was auf dem mit wenig Überholmöglichkeiten ausgestatteten Parcours bereits ein Handicap bedeutete. In der Folge war es das erste Ziel der Urnerin, den Platz in der zweiten Startreihe zu verwalten, um am Sonntag aus derselben Position das Cross-Country-Rennen in Angriff zu nehmen. «Obwohl ich dieses Minimalziel erreicht habe, bin ich mit meiner Leistung nicht ganz zufrieden», gab Indergand beim Fernsehinterview zu Protokoll. Reto Indergand, Giant-Factory-Off-Road-Team, musste das Short-Track-Rennen gar aus der letzten Startreihe angehen, schaffte mit einer kämpferischen Leistung den 29. Rang und sicherte sich damit die dritte Startreihe am Wettkampf vom Sonntag.
Am Sonntag erlebten dann über 20’000 Schlachtenbummler spannende und zum Teil gar dramatische Fights sowohl im Männerrennen wie auch bei den Elite-Frauen. Mit einem grossartigen Start katapultierte sich Linda Indergand aus der zweiten Startreihe in die Spitze der Top Ten, wo sie sich hartnäckig festsetzte und schliesslich mit dem 9. Schlussrang belohnt wurde. «Mit der Leistung vom Sonntag kann ich zufrieden sein. Ich möchte mich bei der grossen Schar Urner Fans herzlich bedanken, die uns mit ihren Fahnen und Treicheln grandios unterstützt hat», so Linda Indergand nach dem versöhnlichen Auftritt am Sonntag.
Die Unterstützung der mitgereisten Urner Fans hatten sowohl Fabio Püntener als auch Reto Indergand bitter nötig, denn die beiden hatten sich aus verschiedenen Gründen aus den hinteren Reihen des Feldes nach vorn zu kämpfen. Reto Indergand wurde bereits beim Start durch einen querstehenden Fahrer behindert und etwas in Fahrt gekommen, stoppte ihn ein Mitkonkurrent, dem die Kette gerissen war. «Dieses Wochenende ist tatsächlich zum Vergessen. Schon beim Short Track musste ich zweimal gestürzten Fahrern ausweichen, und nun erwischt es mich am Sonntag ebenfalls zweimal», so die Bilanz des sichtlich enttäuschten Reto Indergand.
Hartes Brot zu essen hatte auch Fabio Püntener, der in seinem ersten Jahr als Elitefahrer naturgemäss hintere Startplätze zugeteilt bekommt. Nach einem guten Start musste er aber ebenfalls vor den Abfahrten anstehen, was einem regelmässigen Fahrrhythmus nicht unbedingt förderlich war. Mit viel Kampfgeist ging es aber Runde für Runde nach vorn, und mit dem erreichten 48. Schlussrang brachte Püntener auch seine ersten Weltcup-Punkte ins Trockene.