Das Jahreskonzert der Musikgesellschaft im Kasinosaal war ein voller Erfolg.
Seit dem Bestehen des katholischen Pfarreizentrums St. Josef genoss die Musikgesellschaft Erstfeld (MGE) in dessen Saal Gastrecht für ihre Konzerte oder Unterhaltungsabende. Für das diesjährige Jahreskonzert (1. und 2. April) kehrte die Dorfmusik ins Kasino zurück. Mit Blick auf die Vereinsgeschichte kommt den dortigen Räumlichkeiten grosse Bedeutung zu. Einhergehend mit der Blüte und Entwicklung der Gotthardbahn, stellte die Bühne im Gemeindehaus für die damalige Eisenbahnermusik über ein Jahrhundert lang das Zentrum ihrer jährlichen Darbietungen dar.
Das Konzertabend der MGE unter der Leitung des Tessiners Matteo Previtali beinhaltete einen abwechslungsreichen Mix moderner Arrangements, vorwiegend mit englischen Titelgebungen. Musikantinnen und Musikanten zeigten sich in bester Spiellaune. In souveräner Manier führte Matthias Furger das zahlreiche Publikum durchs Programm, gespickt mit interessanten Hintergrundinformationen zu Literatur und Komponist.
Eröffnet wurden die Darbietungen des 30-köpfigen Klangkörpers mit der kräftigen «Fanfare for an occasion». Glücklicherweise hat die Übersetzung des Titels in die deutsche Sprache mit einem Gebrauchtwagen nichts am Hut, vielmehr handelt es sich um einen festlichen Anlass. Das Programm der MGE kam denn auch erfrischend und zugleich modern daher – von Occasion keine Spur!
Auf einer Musikreise in den Nahen Osten und in ein Potpourri verpackt, ertönten nun sieben jüdische Volkslieder. Mit «Isle of hope, isle of tears» (von Berndan Graham) begab sich die MGE anschliessend musikalisch auf eine vorgelagerte Insel der Weltstadt New York. Gleich ein Steinwurf weiter südlich, auf dem Space Center Cape Canaveral in Florida, hob noch vor der Pause eine Weltraumrakete ab.
Mit «A space suite» spendierten die Musikantinnen und Musikanten dem Publikum eine kurze Mission in die Unendlichkeit. Während den Darbietungen traten diverse Solisten des Holz- und Blechregisters in Erscheinung, welche ihre Passagen bemerkenswert meisterten.
Erfrischende Melodien beinhaltete auch das Repertoire des zweiten Konzertteils. Schlag auf Schlag ertönten Gassenhauer aus der Film- und Musicalbranche. Nebst «Movie milestones», «Cenimania» und «Storie di tutti giorni» erklang als wohl bekannteste Komposition «Grease». Warren Casey lieferte die Partitur zu jenem weltbekannten Musical, welches von einer Liebesromanze im High-School-Milieu erzählt. Die interpretierten Film/Musical-Medleys setzten Emotionen frei von Romantik bis Dramatik.
Für die stürmisch verlangten Zugaben wechselte die MGE von modern zu traditionell. Mit dem Konzertmarsch «Transalpinia» und «Madrano» (Marsch von Alfred Zwyer) fand das gelungene Jahreskonzert 2023 seinen würdigen Abschluss. Nach Konzertende sorgte die Festwirtschaft im Mehrzweckraum des Gemeindehauses für das perfekte Ambiente. Gemütliches Zusammensein bei Speis und Trank, musikalische Unterhaltung (Furger/Stadler) und eine Tombola gehörten zum Rahmenprogramm.