Zum Artikel «Scheehuhn und Schneehase sollen bejagbar bleiben», 25. April 2023
Für mich sind Jäger Menschen, denen die Natur am Herzen liegt, die mit ihrer Arbeit beitragen, das Wild so zu regulieren, dass junge Bäume wachsen können, der Wald vor übermässigem Verbiss geschützt wird und dass ein gutes Gleichgewicht von Fauna und Flora erreicht wird – dafür braucht es die Jagd. Um die Abschussquote zu erfüllen, ist viel Geduld und Wissen des Jägers gefordert. Für mich ist dies eine respekt- und verantwortungsvolle Aufgabe – auch in der heutigen Zeit, wo der Lebensraum für die Wildtiere immer enger wird. Hie und da ist auf einem Auto ein Kleber «Jäger, Heger und Pfleger» zu finden. Hegen und pflegen und dort regulieren, wo es für das Gleichgewicht von Fauna und Flora erforderlich ist. So ist die Jagd auch ökologisch begründet.
Eben wurde jedoch vom Regierungsrat entschieden, dass bedrohten Schneehasen und Schneehühner weiterhin bejagt werden sollen - ohne ökologische Begründung oder notwendiger Schadensverhütung. Wozu werden aber Alpenschneehuhn, Schneehase oder auch Waldschnepfe und Feldhase bejagt? Tiere, die es heute mit Klimaerwärmung, der intensiven Landwirtschaft und dem Freizeitverhalten der Menschen sowieso immer schwieriger haben, zu überleben. Hege und Pflege: welcher Jäger oder welche Jägerin kann mir erklären, wozu bedrohte Schneehasen und Schneehühner weiter geschwächt und abgeschossen werden sollen?
Christa Riedi, Schattdorf