Vom 19. bis am 21. Oktober findet die Isenthaler Kilbi statt. Höhepunkte sind die «Häimet»-Porträts und der Besuch aus Salmsach.
Während des Sommers filmten Markus und Felix Aschwanden mit einer Drohne über 40 Isenthaler «Häimet». Diese werden nun an der Kilbi in der Turnhalle porträtiert und von Josef Muheim-Greber vorgestellt. Die Kulturgruppenmitglieder erforschten die Geschichte dieser Bergbetriebe. «Es war eine sehr intensive Zeit», fasst Kommissionsmitglied Markus Aschwanden das vergangene Jahr zusammen. «Die Berglandwirtschaft hier ist ein eindrückliches Generationenwerk. Die Ausstellungsplakate zeigen nun das Ergebnis. In Bild und Text erfahren die Kilbi-Gäste viel Unbekanntes vom früheren und heutigen Leben der Isenthaler Bauernfamilien.»
2016 wurde die Wildheulandschaft mit dem Landschaftsschutzpreis ausgezeichnet. Doch wer bewirtschaftet heute diese «Häimet»? Wie entwickelten sich die Betriebe? Was veränderte sich in den letzten 50 Jahren? Wie geht es weiter?
Wer auf die «Oberbärchi» will, der steigt in die abenteuerliche Luftseilbahn. Es gibt keine Fahrstrasse, nur den Wanderweg und die offene Dreierkabine. Das «Häimet» liegt auf 1100 Meter über Meer, auf einer Sonnenterrasse hoch über dem Vierwaldstättersee. Hier bewirtschaften Heidi und Thomas Eberle seit 2010 mit ihren sechs Kindern den steilen Betrieb. Sie traten die Nachfolge von Ruedi Arnold an, der den Hof 1980 von seinen Eltern übernahm und 30 Jahre führte. Laut Hypothekarbuch Uri waren es ursprünglich Schächentaler, die 1820 nach Johann Infanger die «Oberbärchi» besiedelten. Sieben der neun Kinder von Michael und Barbara Gisler-Schuler waren bereits geboren. Die Jüngsten, Alois und Joseph, erblickten auf der «Bärchi» das Licht der Welt. Später erfolgten sieben Handänderungen, 1877 ging ein Besitzer Konkurs.
Auch für Eberles war der Start nicht einfach. Ruedi Arnold hinterliess zwar einen tadellosen Bauernhof, zu dem fünf Ställe und vier Hektaren Pacht gehörten. Er war es, der 1994 einen grossen Stall und sechs Jahre zuvor ein Wasserreservoir baute. Dieses fasste die Rothisflue-Quelle, die bis 2008 auch die unteren «Bärchenen» versorgte. Dann wurde das Wasser zu knapp und die Dorfwassergenossenschaft erschloss die «Bärchi». Unhaltbar war aber das 1835 erbaute Wohnhaus. Der Sturm blies durch alle Ritzen. Im Winter froren die Fenster. Vor gut 10 Jahren zeigte der Dokumentarfilm «Im Bann des Föhns» die schwierige Wohnsituation. 2016 gelang die Finanzierung des heutigen «Häimet». «Wir setzen auf Kälbermast und Milchverarbeitung mit Original Braunvieh. Natürlich mit Hörnern», sagt Heidi Eberle-Ziegler. «Der Betrieb ist mit IP Suisse ausgezeichnet», ergänzt Thomas Eberle nicht ohne Stolz. «Den Tieren verfüttern wir das im Sommer gesammelte Heu, Emd und Silo. Einen Teil der Milch verarbeiten wir zu Butter, Käse und Hausjoghurt.»
Über 230’000 Personen in 160 Gemeinden beteiligten sich im Mai am Coop-Gemeindeduell. Isenthal holte dabei den dritten Platz. Zum Duell herausgefordert wurde Isenthal durch die 1500 Einwohner zählende Thurgauer Gemeinde Salmsach. Zu dieser pflegt Isenthal seit den Unwetterschäden von 2005 enge freundschaftliche Beziehungen. Das Duell endete im Mai, Salmsach gewann. «Würde man aber die Zeit pro Einwohner rechnen, dann hätten wir klar gesiegt», konterte der Isenthaler Projektleiter René Gasser bei der Übergabe des Isenthaler Käse an der Siegesfeier im Thurgau.
An der Kilbi-Vernissage wartet man nun mit Freude auf den Gegenbesuch. Die beiden Gemeindepräsidenten werden die Bevölkerung begrüssen.