Kalender lässt Uri im besten Licht erscheinen

Die Bergwelt und die Fotografie gehören zu den Leidenschaften von Kurt Baumann. Mit seinem neuen Bildkalender «Urner Alpen 2019» bringt der Attinghauser nun die Schönheiten der Natur in die Wohnzimmer.

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Der Tiefengletscher im Furkagebiet, von innen heraus fotografiert, ziert das Juli-Bild des Kalenders. (Bild: Kurt Baumann)

Der Tiefengletscher im Furkagebiet, von innen heraus fotografiert, ziert das Juli-Bild des Kalenders. (Bild: Kurt Baumann)

Für ein gutes Bild verzichtet Kurt Baumann sogar auf seinen Schlaf – so auch im vergangenen Frühjahr. Am Klausenpass wurde gerade die Wintersperre aufgehoben. Bis hoch hinauf lag noch harter Schnee. Kurt Baumann packte seine Kamera und die Skitourenausrüstung und machte sich bereit für eine Tour auf den Clariden. Abmarschzeit auf der Passhöhe ist um Mitternacht.

«Es war noch stockdunkel, als ich mit den Skis an den Füssen in die Nacht hinein trampte», erzählt der Grafiker aus Attinghausen. Mutterseelenalleine macht er sich auf von der Klausenpasshöhe auf 1948 Metern über Meer hinauf zum 3267 Meter hohen Clariden. Vier bis fünf Stunden dauert der Aufstieg. Licht spendet nur die Stirnlampe. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang ist der Bergfotograf an Ort und Stelle auf dem Vorgipfel. Sein Sujet ist in rosa Licht getaucht, knapp über dem Horizont glüht die Sonne über dem Alpenpanorama mit Blick auf den Urnerboden, den Hüfifirn und den Tödi.

13 Aufnahmen zeigen Uris Augenweiden

Die Aufnahme ziert das Titelbild zum neuen Urner Alpen Fotokalender 2019. Die Natur zeigt sich derart imposant, dass das Sujet gut und gerne auch aus Grönland, Sibirien oder Alaska stammen könnte. «Die grosse Herausforderung für eine solche Aufnahme ist das Timing», so Baumann.

Die 13 Aufnahmen zeigen exemplarisch die Vielfalt der Urner Natur. Neben den majestätischen Gipfeln versammelt Baumann auch liebliche Landschaften im Kalender. Das blaue Enzian vor dem Schärhorn im Schächental, die Alpenrosen in der Göscheneralp oder der leuchtende Märchenwald im goldenen Herbstlicht. «Die Landschaft zwischen Vierwaldstättersee und Gotthardmassiv ist vielfältig und spannend», so der Familienvater. «Ich hoffe, ich kann mit meinen Bildern dazu beitragen, dass wir mit offenen Augen über die Urner Natur staunen können.»

Drei Gratis-Kalender

Die «Urner Zeitung» verlost drei Exemplare des neuen Fotokalenders «Urner Alpen 2019». Wer mitmachen will, sendet eine E-Mail mit Name, Adresse und Telefonnummer an redaktion@urnerzeitung.ch oder eine Postkarte an Urner Zeitung, Höfligasse 3, 6460 Altdorf; Stichwort «Urner Alpen 2019». Einsendeschluss ist der Freitag, 14. Dezember 2018. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt. (pz)

Aus jedem seiner Bilder spricht Baumanns Leidenschaft für die Berge. Der Fotokalender wird von A bis Z im Eigenverlag gestaltet und zusammen mit «Montanara Bergerlebnisse» publiziert. Baumanns Fotografien sind eine Hommage an den Alpenraum – und somit ein Weihnachtsgeschenk für alle, die die Berge lieben. Baumann hat zu jedem Bild einen kurzen Text verfasst. Neben Infos zum Standort und zu den Bergen vermittelt er auf wenigen Zeilen viel Wissenswertes zu den Urner Alpen. Wer die Texte liest, bekommt auch Inputs für lohnende Bergtouren.

Bergkenntnisse und Fitness sind gefragt

Baumann ist in seiner Freizeit fast dauernd in den Bergen unterwegs. Auch bei schlechtem Wetter. «So bleibe ich in Form», sagt der passionierte Alpinist. Viele seiner Fotostandorte sind ohne körperliche Fitness und guter Kenntnisse am Berg gar nicht zu erreichen. Als Beispiel sei das Juli-Bild erwähnt. So fotografierte Baumann den Tiefengletscher im Furkagebiet – von innen heraus.

Er kletterte mit Steigeisen in ein Gletschertor hinein und zeigt eine ungewohnte Perspektive. Der Fotograf ist umgeben von blau schimmerndem Eis. Durch das Gletschertor geht der Blick zur Albert-Heim-Hütte. Vor dem Gletscher liegt der See mit Schmelzwasser. «Vor fünf Jahren war der See noch nicht da», erzählt Baumann. «Es ist unheimlich, wie rasant die Gletscher schmelzen.»

Auge in Auge mit dem König

Das August-Blatt zeigt den König der Alpen: Ein kapitaler Steinbock liegt gemütlich auf einem Felsvorsprung und geniesst seinen einzigartigen Aussichtspunkt Hunderte Meter hoch über dem Vierwaldstättersee. «Ich wusste von früheren Touren, wo sich die Tiere gerne aufhalten», erzählt Baumann. Heuer im sehr warmen Sommer bewegten sich die Steinböcke aber in anderen Regionen. Mit dem Fernglas suchte Baumann die Hänge ab und lief dann hoch zu den Tieren. Oben angekommen, wurde er belohnt. «Das Tier war völlig entspannt», erzählt Baumann. Der Fotograf kam so nahe an das Tier heran, dass jeder Ring am Horn gezählt werden kann.

Langweilig wird für Baumann die Suche nach Sujets im Urnerland nie, auch wenn er dafür Hunderte Kilometer und Tausende Höhenmeter zu Fuss gehen muss. «Ich glaube, ich müsste 500 Jahre alt werden, bis ich im Kanton alles fotografiert hätte», sagt der Bergfotograf. (san)

Kurt Baumanns Fotokalender 2019 ist ab sofort an folgenden Orten erhältlich: Montanara Bergerlebnisse (info@montanara.ch, www.montanara.ch, Telefon 041 878 12 59), Bido AG in Altdorf, Manor in Schattdorf, McPaperland im «Urnertor» in Bürglen, Herger Sport in Schattdorf, Imholz Sport in Bürglen, Velo Infanger in Erstfeld, sowie «Alpenflair» in Andermatt.