Kanton Uri
1,8 Millionen Franken für Förderprojekte: Dätwyler Stiftung zeigt ihr breites Wirken

Ein ausserordentliches Jubiläumsjahr der Dätwyler Stiftung geht zu Ende. Es war ein Jahr, welches geprägt war von Planungsunsicherheiten sowie vom Erfordernis nach Flexibilität und Improvisation.

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(RIN) Im Jubiläumsjahr konnten trotz der vielen Unsicherheiten einige stiftungseigene Projekte lanciert und durchgeführt werden. So wurde zum Beispiel die Jubiläumsausgabe der Dätwyler-Preisverleihung, welche allerdings auf den vergangenen Herbst verschoben werden musste, in einem feierlichen Rahmen durchgeführt. Ebenso konnte das neue Generationenprojekt in Zusammenarbeit mit den Urner Altersheimen und Urner Musikern in den Sommermonaten realisiert werden, wie die Dätwyler Stiftung in einer Mitteilung schreibt.

Der Garten des «Haus der Musik» wird in den Sommermonaten zur Konzertbühne.

Der Garten des «Haus der Musik» wird in den Sommermonaten zur Konzertbühne.

Bild: PD

Stellvertretend für die vielen Coronaprojekte sei hier das eindrückliche Projekt «Uri inspiriert – Beethoven triumphiert» genannt. Der international bekannte Pianist Andreas Häfliger gab Ende Juni im Theater Uri ein eindrückliches Konzert mit einem anspruchsvollen Werk des Komponisten. Dieses war die Basis für den neu entstandenen Film des bekannten Schweizer Regisseurs Daniel von Aarburg. Der Film konnte im Rahmen der Premiere im Cinema Leuzinger in Altdorf würdig gefeiert werden. Gemeinsame Gastgeber waren der Kanton Uri und die Dätwyler Stiftung.

Visionen auch in Zukunft weiterführen

Am 29. November 2020 musste die Stiftung schweren Herzens – aber auch in dankbarer Erinnerung – Abschied von ihrem Stifter Max Dätwyler nehmen. Er verstarb nach einem reich erfüllten Leben im 92. Altersjahr. «Der Stiftungsrat wird sein unternehmerisches, mäzenhaftes und gemeinnütziges Gedankengut sowie seine Visionen auch in Zukunft weiterführen», heisst es in der Mitteilung.

Der Tätigkeitsbericht der Dätwyler Stiftung ist online auf der Internetseite verfügbar. Ausgewählte Förderprojekte sind im Bericht 2020 aufgeführt und geben einen Einblick über die vielfältige Tätigkeit der Stiftung in jüngster Zeit. Es konnten verschiedene Leuchtturmprojekte dank der Unterstützung der Stiftung gestartet werden. Als Beispiele für Förderpartner können etwa genannt werden: Geschichtsreise Seelisberg-Rütli, Förderverein Sasso San Gottardo mit Goethe am Gotthard und das ETH Pioneer Fellowship Programm mit Forschungsarbeiten an der Axenstrasse. Es sei auch weiterhin ein grosses Interesse der Stiftung, ihr Tun und Wirken transparent mit ausgewählten Projekten zu zeigen.

Wegen Wachstum eine neue Organisation schaffen

Das Vermögen der Stiftung ist über all die Jahre stetig gewachsen und werde sorgfältig angelegt, damit die Stiftung aus den Erträgen ihre Projekte finanzieren kann. Sie hat namhafte, aber auch kleinere Beiträge zur Förderung und Unterstützung gemeinnütziger Bestrebungen in den verschiedenen Förderbereichen gesprochen. Im Berichtsjahr hat die Dätwyler Stiftung im und für den Kanton Uri insgesamt rund 1,8 Millionen Franken für Förderprojekte ausbezahlt. Im Verlaufe ihrer 30-jährigen Tätigkeit hat die Stiftung seit ihrer Gründung rund 18 Millionen Franken Fördergelder gesprochen. Aufgrund ihres Wachstums wird die Dätwyler Stiftung eine neue Organisation schaffen mit neuen spezialisierten Fachbereichen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung werde es auch im gemeinnützigen Bereich immer wichtiger, einen modernen Webauftritt und digitale Prozesse zu haben, so die Stiftung. Durch die neue Gestaltung soll das Navigieren auf der Website der Dätwyler Stiftung neben der Informationsvermittlung auch zu einem Erlebnis werden. Zudem sollen die Förderpartner die Gesuche digital erfassen und übermitteln können. Durch das elektronische Formular werden die Gesuchsteller durch die wichtigsten Punkte und Fragestellungen geführt. Durch diesen Prozess könne die zunehmende Anzahl der Gesuche strukturierter und effizienter bewältigt werden.

Rückbau des Kesselhauses auf dem Dätwyler Areal

Die Stiftung hat auch im vergangenen Jahr verschiedene Immobilien erneuert und Immobilienprojekte an die Hand genommen. Ein grösseres und sichtbares Immobilienprojekt im 2021 ist der Rückbau des Kesselhauses an der Dätwylerstrasse 27. Bis Ende Juli 2021 soll die Baustelle fertig sein und die neue vergrösserte Parkfläche für die Besucherinnen und Besucher des Dätwyler Areals benützbar sein. Dem verstärkten Bedarf nach Velo- und Rollerparkplätzen werde man ebenfalls gerecht, indem diese Flächen mehr als verdoppelt werden. Zudem wurden die erste E-Mobility-Tankstelle auf dem Areal errichtet und die Parkplatzbewirtschaftung digitalisiert, damit die Parkgebühren auf dem Areal mittels App bezahlt werden können.

Die Baustelle beim Dätwyler Areal soll Ende Juli fertig sein.

Die Baustelle beim Dätwyler Areal soll Ende Juli fertig sein.

Bild: PD

Veranstaltungshinweise

Die Dätwyler Stiftung überrascht während der Sommermonate erstmalig mit Feierabendkonzerten im Garten des «Haus der Musik» an der Bahnhofstrasse 27 in Altdorf. Die Konzerte beginnen jeweils um 18.30 Uhr und dauern rund eine Stunde. Bei schlechtem Wetter finden die Konzerte im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche gleich nebenan statt. Der Eintritt ist frei. An nachfolgenden Daten spielen die drei Urner Musikgruppen; Camerata (leichte klassische Musik) am 22. Juli, Trio Jonas Gisler, Florian Arnold, Andrea Schmid (Neue Volksmusik mit Gesang) am 29. Juli und Latitude (Modern Jazz) am 5. August.

Ausserdem wird nach der erfolgreichen ersten Durchführung der Generationenprojekte im vergangenen Jahr in den kommenden Sommermonaten gemeinsam mit den neun Urner Altersheimen und jungen Kunstschaffenden ein Kulturprogramm angeboten: Lesung «Sommernachtstraum» mit Livio Beyeler, Konzert mit Zunderobsi und ein Ausflug mit dem Bus auf den Klausenpass mit Madlen Arnold. Infos dazu gibt's direkt bei den Altersheimen.