Kanton Uri
Aus Projekt wächst ein Verein: IG TempCamp fördert Campieren in Uri

Auf dem Rebberg Buchholz in Silenen wurde der Verein IG TempCamp gegründet. Die Mitglieder betreiben oder besitzen einen Stell- oder Campingplatz.

Drucken

Corona hat nicht nur Leid mit sich gebracht: Die Not machte auch erfinderisch. So ist etwa das Projekt «TempCamp – Outdoor-Sommer in Uri» im vergangenen Jahr lanciert worden. Die Uri Tourismus AG tat dies im Namen der IG Tourismus Uri und im Auftrag der Volkswirtschaftsdirektion. Das Ziel dabei war es, die vorwiegend aus der Schweiz zu erwartenden Gäste auf bestehenden und neuen, temporären Stell- und Campingplätzen willkommen zu heissen und gleichzeitig den Wildwuchs an Campern charmant zu verhindern. Das Projekt hatte insbesondere dank einer hohen Medienpräsenz grossen Erfolg und konnte Uri über die Kantonsgrenzen hinaus als innovativen Willkommenskanton für Wohnmobilisten positionieren.

Der Stellplatz Buchholz in Silenen ist der Gründungsort des neuen Vereins.

Der Stellplatz Buchholz in Silenen ist der Gründungsort des neuen Vereins.

Bild: Marlies Planzer

Um das Projekt in ein nachhaltiges touristisches Angebot zu überführen, wurde am Freitag, 18. Juni, auf dem Stellplatz Rebberg Buchholz in Silenen der Verein IG TempCamp als Trägerschaft gegründet. Gründungsmitglieder sind Markus Sigrist, Stellplatz Cheddite Isleten, Ruth Kempf, Buchholz Silenen, Martin Arnold, Gasthof Bürglen und Sara Fedier, Schattdorf. Weitere fünf Stellplatzbetreiber und Sympathisanten haben einen Antrag für die Mitgliedschaft beantragt. Der Verein steht natürlichen und juristischen Personen offen, die einen Stell- oder Campingplatz besitzen beziehungsweise betreiben oder eine hohe Affinität zum Thema Campieren aufweisen. Es sind auch Partnerschaften mit dem Verein möglich, wie es in der Mitteilung des neuen Vereins heisst.

Den Problemen Littering oder Ruhestörung von Wildtieren entgegenwirken

Der Verein kümmert sich gemäss Statuten um die übergeordnete Werbung für alle Standorte, arbeitet mit den beiden Urner Tourismusorganisationen zusammen und berät die Mitglieder für den Aufbau eines TempCamp-Angebots. Er steht in Kontakt mit den Behörden um die gemeinsamen Interessen in Bezug auf das Lösen der Probleme des wilden Campierens – Littering und unliebsame Hinterlassenschaften in der Natur sowie das Ignorieren von störungsempfindlichen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere – zu vertreten. Die Trägerschaft setzt für 2021 und 2022 eine externe Projektleitung ein, welche sich um übergeordnete Themen wie Bewilligungspraxis, Marktfähigkeit und Betriebsanforderungen sowie Hotspotmanagement und Wildcampieren kümmert, aber auch die einzelnen Akteure in den ersten Jahren vermehrt unterstützt.

Besonders seit der Coronakrise ist die Nachfrage nach Campingurlaub in der Schweiz gewachsen.

Besonders seit der Coronakrise ist die Nachfrage nach Campingurlaub in der Schweiz gewachsen.

Bild: Marlies Planzer

Als nächster Schritt wird wie im vergangenen Jahr ein einheitlicher Auftritt unter der Marke TempCamp umgesetzt. Ein längerfristiges Ziel ist die Schaffung einer zentralen Abwasserentsorgungsstelle für Wohnmobilisten.

Uri soll vom schnell wachsenden Campingmarkt profitieren

Im Fokus aller Massnahmen steht das Ziel, vom schnell wachsenden Campingmarkt zu profitieren und mit wohnmobilreisenden Gästen regionale Wertschöpfung im ganzen Kanton zu erreichen. Touristische Leistungsträger wie Einkaufsläden, Restaurants, Seilbahnen, Postauto, Museen und sportliche Freizeit-Einrichtungen, kulturelle Veranstaltungen würden so direkt mit einer Umsatzerhöhung durch neue Gäste in der Region profitieren, wie der Verein schreibt. Ebenso die indirekten Leistungserbringer, also Zulieferer der genannten Betriebe. Die Gemeinden erwirtschaften höhere Kurtaxen-Einnahmen. Und nicht zuletzt profitiert der Kanton Uri von der positiven Reputation als innovativer «Willkommenskanton». (RIN)