Kanton Uri
Forstbetriebe haben knapp 12 Millionen Franken Umsatz gemacht – dennoch braucht es Beiträge des Kantons

Im Jahr 2022 betrug die verkaufte Holzmenge aus dem Wald von Kanton und Korporationen über 26’000 Kubikmeter.

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Das Amt für Forst und Jagd erstellt zusammen mit der Korporation Uri jährlich die Betriebsabrechnungen der Urner Forstbetriebe. Wie die Resultate der Abrechnungen 2022 zeigen würden, konnten die Forstbetriebe der Urner Korporationsbürgergemeinden – mit einem Gesamtumsatz von rund 11,6 Millionen Franken – einen Gewinn von 159’246 Franken erzielen. Das schreibt die Urner Sicherheitsdirektion in einer Mitteilung.

Vom Urner Holz wurde 2022 mehr verkauft als im Vorjahr.

Vom Urner Holz wurde 2022 mehr verkauft als im Vorjahr.

Bild: PD

Bei der Pflege im Urner Wald seien 34’390 Kubikmeter Holz behandelt worden. Die Holznutzungsmenge liege über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre und sei mitunter eine Folge der grossen Waldschäden durch den Borkenkäfer. Die Forstbetriebe hätten überdies 873’083 Franken in Gebäude, Maschinen und Erschliessungen investiert.

Über 6000 Kubikmeter mehr Holz verkauft

Im Jahr 2022 betrug die verkaufte Holzmenge aus dem Wald von Kanton und Korporationen 26’348 Kubikmeter, was einer Zunahme von 6304 Kubikmeter gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusätzlich wurden aufgrund der grossen Waldschäden 8043 Kubikmeter Holz, vorwiegend in abgelegenen Gebieten, entrindet und im Wald liegen gelassen.

Der Verkauf von Stammholz stieg im Jahr 2022 um 3164 Kubikmeter oder 35 Prozent und es wurde etwas mehr Industrieholz als im Vorjahr verkauft. Der Energieholzverkauf nahm um 2963 Kubikmeter oder 27 Prozent zu, was auf die höhere Nachfrage im Holzenergiebereich zurückzuführen ist.

Die behandelte Holzmenge im Urner Wald liegt somit bei der Hälfte des geschätzten jährlichen Holzzuwachses von rund 70’000 Kubikmeter. Um das Potenzial der einheimischen Ressource Holz besser zu nutzen sowie die Gesundheit und Stabilität des Walds zu fördern, strebe der Kanton Uri eine erhöhte Holznutzung im Urner Wald an, heisst es weiter.

Holzerlöse decken Aufwand nicht

Bei der Waldbewirtschaftung führt die Holzernte im Urner Wald wegen des schwierigen Geländes zu hohen Kosten. Diese betragen durchschnittlich rund 180 Franken pro Kubikmeter. Demgegenüber liegt der durchschnittliche Holzerlös pro Kubikmeter über alle Holzsortimente im Jahr 2022 bei 61.67 Franken, was einem leichten Anstieg von 1.32 Franken entspricht. Aufgrund der aktuell hohen Nachfrage nach Holz im Schweizer Bau- und Energiesektor hoffen die Forstbetriebe, dass ihre generell sehr tiefen Erlöse aus dem Holzverkauf in Zukunft ansteigen werden.

Im Jahr 2022 entfallen 44 Prozent der Einnahmen der Forstbetriebe auf öffentliche Beiträge und 38 Prozent auf Erlöse aus Dienstleistungen. «Der Urner Wald muss professionell und nachhaltig gepflegt werden, damit er seine wichtige Schutzfunktion wahrnehmen kann und als wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als Erholungsraum für die Bevölkerung dient», wird der Urner Sicherheitsdirektor Dimitri Moretti in der Mitteilung zitiert.

«Diese Leistungen werden im Kanton Uri durch die Forstbetriebe der Korporationsbürgergemeinden erbracht und mit öffentlichen Beiträgen abgegolten.» Weil die Holzerlöse lediglich rund 14 Prozent der gesamten Betriebseinnahmen ausmachen würden, sei eine kostendeckende Waldbewirtschaftung und Schutzwaldpflege im Gebirgswald ohne öffentliche Beiträge nicht möglich, so Moretti weiter.

80 Arbeitsplätze im Urner Wald

Gesamthaft haben die Urner Forstbetriebe 108’182 Arbeitsstunden geleistet, was umgerechnet 58 Vollzeitstellen entspricht. Die Urner Forstbetriebe und Forstunternehmen beschäftigen insgesamt rund 80 Personen und bilden zehn Forstwartlernende aus. «Sie bieten damit wichtige Arbeits- und Ausbildungsplätze an, verteilt über den ganzen Kanton», heisst es dazu. Mit der Vergabe von Aufträgen in der Höhe von 4,83 Millionen Franken an vorwiegend lokale Unternehmer werde zudem die Wertschöpfung in weiteren einheimischen Privatunternehmen gesichert. (lur)