Der gute Graswuchs und die erfreuliche Kurzzeitprognose haben dieses Jahr eine frühe Alpauffahrt zugelassen.
Vergangene Woche sind fünf Älplerfamilien mit knapp 150 Kühen auf Galtenebnet «z' Alp gfahrä». Die Schneelage Ende Winter war in diesem Jahr sehr niedrig. Die aussergewöhnlich hohen Temperaturen im Mai und genügend Regen forcierten die Vegetation. Der gute Graswuchs und die erfreuliche Kurzzeitprognose liessen eine frühe Alpauffahrt zu.
Zwei Familien marschierten mit ihren Kühen vom Schächental über den Kinzigpass, die Rindermatt und die Mattneralp auf die Alp Galtenebnet. Für Mensch und Vieh bedeutete das eine Marschzeit von rund fünf Stunden. Unterbrochen wurde die Alpfahrt mit einem kleinen Weidegang, verbunden mit einer Znüni-Pause in Rindermatt. Der grösste Teil der Alpkühe wurde aber mit dem Lastwagen ins Bisisthal transportiert. Vom Restaurant Schwarzenbach überwanden die Kühe zu Fuss gegen 1000 Höhenmeter bis zu ihrem Sömmerungsziel.
Die Hütten der Alp Galtenebnet liegen auf 1836 Meter über Meer. Das Alpgebiet erstreckt sich auf einer nach Südwesten ansteigenden Hochebene, die sich zum Bisistal hin öffnet. Umgeben ist die Alp vom Wasserbergfirst im Norden, dem Mattner First im Westen und dem Alpler Horn im Osten. Die Alp ist vom Kanton Uri her zu Fuss über den Chinzigpass erreichbar. Von Bisisthal im Kanton Schwyz aus führt eine Naturstrasse zur Alp. Galtenebnet ist ein weitläufiges Alpgebiet. Es erstreckt sich über 480 Hektaren zwischen 1550 und 2100 Metern über Meer. Es wird von fünf Älplern mit knapp 150 Kühen bestossen – vier von ihnen käsen.
Galtenebnet ist eine jener Urner Alpen, die jenseits der Wasserscheide auf dem Gebiet des Nachbarkantons liegen. Die Urner trieben schon früh ihr Vieh über die natürliche Grenze. Die Älpler auf Galtenebnet produzieren vor allem Alpkäse in verschiedenen Grössen. In einem Alpbetrieb entstehen auch Schnittlauch-, Knoblauch-, Pfeffer- und Weissschimmelkäse sowie eingesottene Butter.