Landrätin Nora Sommer (SP, Altdorf) stellt in einer Interpellation elf Fragen zum Thema Palliative Care.
Wie kann man helfen, die verbleibende Lebenszeit von schwerkranken Menschen, die keine Aussicht mehr auf Heilung haben, so gut wie möglich zu gestalten? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Palliative Care. Das Angebot umfasst die Betreuung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. Palliative Care beugt ausserdem Leiden und Komplikationen vor und beinhaltet medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale und spirituelle Unterstützung am Lebensende.
Unterschieden wird dabei in «allgemeine Palliative Care» und «spezialisierte Palliative Care», welche für Menschen mit komplexeren Krankheitsbildern nötig wird. Zudem muss unterschieden werden in frühe Palliative Care, welche möglichst zu Beginn einer solchen Diagnose etabliert werden sollte und der sogenannten späten Palliative Care oder End-of-Life-Care, welche den Sterbeprozess umfasst.
Die Palliative Care ist auch der Inhalt einer Interpellation von Landrätin Nora Sommer (SP, Altdorf). Das Thema Palliative Care ist aktuell im Kanton Uri von breitem Interesse, nachdem die Petition «Für Palliative-Care-Betten im neuen Kantonsspital Uri» am 8. September eingereicht wurde und gleichzeitig eine Podiumsdiskussion zum Thema Palliative Care im Kanton Uri stattgefunden hat, begründet Nora Sommer die Aktualität des Themas.
Zwar wurde im Kanton Uri im Herbst 2019 der «Aktionsplan Palliative Care» vom Regierungsrat genehmigt, der aktuell von der Steuergruppe unter der Leitung der Gesundheitsförderung Uri umgesetzt wird, trotzdem scheint es laut Sommer noch grossen Handlungsbedarf und viele offene Fragen zu dem Thema zu geben. Elf Fragen hat die Landrätin zusammen mit Landratskollegin Lea Gisler (CVP, Altdorf) deshalb dem Regierungsrat zur Beantwortung unterbreitet.
Nora Sommer will etwa wissen, ob es ein Monitoring der Patientinnen und Patienten mit einer palliativen Diagnose im Kanton Uri gibt, welche Palliative-Care-Angebote bereits bestehen und ob eine Anlaufstelle existiere, die über die entsprechenden Angebote informieren könne. Auch erkundigt sich die Landrätin über den aktuellen Stand des «Aktionsplan Palliative Care», dessen letzte Überarbeitung aus dem Jahr 2020 stamme. Zum Aktionsplan will Sommer ausserdem wissen, warum dieser bei der Gesundheitsförderung statt dem Amt für Gesundheit sei und inwiefern Betroffene bei der Ausarbeitung der Angebote miteinbezogen würden.
Weitere Fragen der Interpellantin betreffen die Finanzierungen einer möglichen 24-Stunden-Spitex, einer eigenen Palliativstation im Kantonsspital Uri und der Sozialberatung, psychosozialen Begleitung sowie Seelsorge der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Zuletzt will Nora Sommer von der Regierung auch über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit Nachbarkantonen zum Thema Palliative Care informiert werden.