Kino für Kinder
Die Zauberlaterne Altdorf startet mit neuem Vorstand in die Saison

Lory Schranz ist die neue Präsidentin des Kinoklubs Zauberlaterne in Altdorf. Zusammen mit vier weiteren Filmfreunden führt sie junge Menschen an die grossen Werke der Filmgeschichte heran.

Kristina Gysi
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Für Lory Schranz ist es die besondere Atmosphäre, die das Kino zu einem faszinierenden Ort macht. «Wie man das Billett an der Kasse holt, Popcorn riecht und sich vor die Grossleinwand setzt. Gemeinsam, nicht allein in den eigenen vier Wänden», sinniert sie. «Das ist einfach etwas Schönes.» Ihre Freude an Film und Kino möchte die Urnerin an die Jüngsten weitergeben. Ab August wird sie das zusammen mit vier anderen tun.

Oder wieder tun, muss man sagen. Denn bereits vor fünf Jahren war Schranz Vorstehende der Zauberlaterne – ein Filmklub für Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 12 Jahren, den es in der Schweiz noch an 76 weiteren Standorten gibt. Schranz legte dieses Amt für einige Jahre ab. Doch nachdem bekannt wurde, dass sich der aktuelle Vorstand des Klubablegers in Altdorf auflösen wird, war für sie klar: Dieses Projekt darf nicht verloren gehen. Und so bildete sie zusammen mit Adele Cesare (Sekretariat), Thomas Gasser (Sponsoring), Claudia Mathis (Finanzen) und Monika Baumann (Werbung) den neuen Vorstand der Zauberlaterne Altdorf.

Der neue Vorstand der Zauberlaterne Altdorf. Hinten: Adele Cesare und Monika Baumann (rechts). Mitte: Lory Schranz und Claudia Mathis (rechts). Vorne, kniend: Thomas Gasser.

Der neue Vorstand der Zauberlaterne Altdorf. Hinten: Adele Cesare und Monika Baumann (rechts). Mitte: Lory Schranz und Claudia Mathis (rechts). Vorne, kniend: Thomas Gasser.

Bild: PD

Jährlich dürfen junge Filmfreunde als Klubmitglieder der Zauberlaterne neun Kinovorstellung auserlesener Filme besuchen. Das Programm beinhaltet verschiedenste Perlen aus der Filmgeschichte – vom modernen Animationsfilm über den beliebten Klassiker bis hin zum Stummfilm. Ziel des Projekts ist es, den jungen Menschen Ästhetik, Technik und Geschichte des Filmemachens zu vermitteln und die Freude am bewegten Bild zu wecken. Auch sollen die Kinder und Jugendlichen lernen, Filme kritisch zu betrachten und sich eine Meinung über das Gesehene zu bilden. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele junge Menschen auf verschiedensten Plattformen geradezu von Film- und Videomaterial überflutet werden, ist dies laut Schranz enorm wichtig.

Verein hofft auf Unterstützung der Gemeinde

Vor Beginn des Films werden die Besucher jeweils mittels einer kleinen Theatervorstellung – gespielt durch echte Schauspieler – in die Thematik eingeführt. Zudem erhalten sie jährlich ein Filmprogramm, in dem sie sehen, was sie in der kommenden Saison erwartet. Eine Mitgliedschaft kostet für das erste Kind eines Haushalts 40 Franken, das zweite Kind desselben Haushalts bezahlt 30 Franken und für das dritte Kind ist die Mitgliedschaft gratis.

Schauplatz der Kinofilme ist nach wie vor das Kino Leuzinger. Nur werde der Raum neu nicht mehr zur Verfügung gestellt, sondern werde durch den Verein gemietet. Finanziert wird das Projekt nebst den Mitgliederbeiträgen durch Sponsoren und durch Filmfördergelder des Kantons Uri. Ebenfalls hofft der Vorstand auf die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Altdorf. Zudem finden die Vorstellungen neu nicht mehr samstagmorgens, sondern einmal im Monat am Mittwochnachmittag statt.

Das Kino Leuzinger in Altdorf.

Das Kino Leuzinger in Altdorf.

Bild: Nadia Schärli (29. Juni 2016)

Kinobesuche finden bewusst ohne Eltern statt

Was würde Schranz jenen Eltern sagen, die dem Projekt kritisch gegenüberstehen? «Sie dürfen gerne eine Viertelstunde reinsitzen und sich das Ganze ansehen.» Erfahrungsgemäss würde dann aber niemand sagen, dass die Filme nicht kinderfreundlich seien. Nach dieser Viertelstunde sollte dann aber auch Schluss sein. «Wir wollen bewusst nicht, dass alle Mamis und Dädis dabei sind», so Schranz. Die Kinder sollen das zusammen mit ihren Gspändlis erleben. Zudem werden sie während des ganzen Nachmittags professionell betreut. «Und wenn sich ein Kind unsicher ist, ob die Zauberlaterne wirklich etwas sein könnte, darf es das erste Mal gratis kommen.»

Für eine Mitgliedschaft könne man sich bereits jetzt eintragen. Bisher seien rund 30 Anmeldungen für die neue Saison eingegangen. Schranz hofft auf mehr: «Ich habe bereits alle Schulleiter sämtlicher Gemeinden angeschrieben und ihnen das Projekt vorgestellt.» Bis jetzt seien die Rückmeldungen durchwegs positiv. Übrigens könne man sich auch noch während der laufenden Saison anmelden. Man bezahle dann prozentual die verbleibenden Vorstellungen. «Es sollen so viele Kinder wie möglich kommen», sagt die Filmliebhaberin. Denn sie findet, dass die Kinoromantik mit ihrem Popcornflair noch lange nicht in Vergessenheit geraten darf.