Der Landrat fordert die Regierung bei der Beratung des Berichts zum Sportzentrum Ursern zum Handeln auf.
Der Landrat nahm am Mittwoch den Bericht der Regierung zum Sportzentrum Ursern einstimmig ohne Wertung zur Kenntnis. Ein Postulat von Justizdirektor Daniel Furrer, der den Bericht damals noch als Landrat gefordert hatte, wurde hingegen mit 29 zu 19 Stimmen nicht abgeschrieben.
Dazu aufgefordert, das Postulat nicht abzuschreiben, hatte insbesondere Ruedi Cathry (FDP, Schattdorf). Mit dem Bericht schiesse die Regierung etwas am Ziel vorbei. «Es ist absolut nicht die Meinung unserer Fraktion, dass der Kanton als Grossinvestor beziehungsweise Betreiber solcher Sportanlagen in Frage komme. Vielmehr soll er sich hier als Entwicklungspartner und Vermittlungsdrehscheibe positionieren.» Er forderte die Regierung auf, das Dossier aktiv und wirkungsvoll in die Hände zu nehmen. Es soll zeitnah eine Arbeitsgruppe aktiviert werden. Auch sollen Bundesparlamentarier zur Unterstützung miteinbezogen werden. «Das Ziel muss sein, dass bis Ende 2023 diese Trägerschaft besteht, und somit das politische Geschäft noch in dieser Legislaturperiode erfolgreich zu Ende geführt werden kann.» Die FDP-Fraktion überlege sich falls notwendig, einen neuen Vorstoss einzureichen.
Rafael Keusch (CVP/Mitte, Altdorf) vertrat namens seiner Fraktion die Meinung, dass mit Hochdruck an der Gründung einer Trägerschaft gearbeitet werden solle. «Es ist für unsere Fraktion essenziell, dass mit dem Bundesamt für Sport Verhandlungen geführt werden, wie die Weiterführung des Betriebs vonstattengehen solle.» Daher sei man der Meinung, dass das Postulat nicht abgeschrieben werden dürfe.
Hansueli Gisler (SVP, Bürglen) betonte, die SVP finde es sehr wichtig, dass der Regierungsrat bereit sei, bei den nächsten Schritten eine federführende Rolle zu übernehmen und die Verhandlungen zum Abschluss einer Leistungsvereinbarung mit dem Bundesamt für Sport (Baspo) zu koordinieren.
Daniel Müller (SVP, Silenen), Vizepräsident der Bildungs- und Kulturkommission, sagte, das Urserntal habe sich in den vergangenen Jahren in sportlichen Belangen sehr positiv entwickelt. Der Bericht der Regierung zeige aber auch, dass das derzeitige infrastrukturelle Angebot sowohl im Breiten- als auch Leistungssport im Urserntal noch Lücken aufweise. «Die Bildungs- und Kulturkommission erwartet, dass der Kanton beziehungsweise der Regierungsrat in diesem komplexen Umfeld von einer Vielzahl von Interessen und Parteien eine tragende Koordinations- und Führungsfunktion für die abzuschliessende Leistungsvereinbarung mit dem Baspo sowie des lancierten Projektes Sportzentrum Ursern übernimmt, um für den Kanton das bestmögliche Resultat zu erzielen.»
Auch Urs Kieliger (parteilos, Erstfeld) sprach in seinem Votum für die SP/Grüne-Fraktion die infrastrukturellen Lücken und den punktuellen Optimierungsbedarf an. «Wir sind aber der Meinung, dass die Realisierung von Sportinfrastrukturen nicht Aufgabe des Kantons ist.»
Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg betonte, dass die bei intensiven Verhandlungen erzielten Verlängerungen der Trägerschaft des Betriebs des ehemaligen Armeesportstützpunkts bis 2025 durch das Baspo ein schöner Teilerfolg seien. «Trotzdem ist das Projekt mit dem Arbeitstitel Sportzentrum Ursern noch lange nicht abgeschlossen. Es gibt infrastrukturelle Lücken und Optimierungsbedarf im Betrieb.» Hier müsse man gute Lösungen finden.
Beat Jörg zeigte auf, dass es eine Leistungsvereinbarung mit dem Baspo brauche. Damit sollen alle sportlichen Belange geregelt werden mit Blick auf die Zeit nach 2025. Eine Federführung bestehe beim Kanton bei einer Leistungsvereinbarung mit den lokalen Organisationen und idealerweise mit dem Einbezug von Andermatt Urserntal Tourismus.