Oberstufenschüler erbauen in Spiringen einen Platz für die Allgemeinheit

Zwei Absolventen der dritten Oberstufe der Kreisschule Schächental haben im Rahmen ihrer Abschlussarbeit einen Fischteich mit angrenzender Grillstelle realisiert. Dies kostete sie mehr als ursprünglich gedacht.

Franz Imholz
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Gilles Zgraggen (links) und Micheal Arnold neben ihrem selbst gebauten Fischteich. (Bild: Franz Imholz, Witerschwanden, 17. Juli 2019)

Gilles Zgraggen (links) und Micheal Arnold neben ihrem selbst gebauten Fischteich. (Bild: Franz Imholz, Witerschwanden, 17. Juli 2019)

Michael Arnold und Gilles Zgraggen, zwei Absolventen der dritten Oberstufe an der Kreisschule Schächental, sind sehr naturverbundene und begeisterte Angler. So wurde aus der Idee, einen Fischteich zu bauen, ihr Schulabschlussprojekt. Da an der Kreisschule Schächental noch nie ein Abschlussprojekt im Zweierteam gemacht wurde, erforderte dies die Bewilligung der Klassenlehrerin und der Schulleitung. Die zuständigen Lehrpersonen erteilten die Bewilligung mit Auflagen, sodass die schriftliche Abschlussarbeit jeder selbstständig verfassen musste.

Als Standort des neu zu erbauenden Fischteiches bestimmten Gilles und Michael die Ringweid am Eibächli im Weiler Witerschwanden. Auf Grund ihrer Recherchen ist das Land in der Ringweid im Besitz des Kantons Uri. Die angrenzende Liegenschaft gehört Kobi Arnold-Brand.

Baubewilligung durchlief viele kantonale Instanzen

Die Zielsetzung hiess: komplettes Bewilligungsverfahren, gute Einbindung des Teiches in die Natur und gesunden Fischbestand besetzen. Im Bewilligungsverfahren waren der Grundeigentümer (Kanton Uri), die Gemeinde Spiringen, die Baudirektion des Kantons Uri, die Abteilung Gewässerschutz des Amt für Umweltschutz, die Abteilung Natur- und Heimatschutz des Amts für Raumentwicklung und die Justizdirektion Uri beteiligt. Dass Michael Arnold und Gilles Zgraggen so viele Amtsstellen für die Realisierung des Fischteiches kontaktieren mussten, hatte sie überrascht.

Der Bauaushub im steinigen Boden erfolgte am effizientesten mit einem Kleinbagger. Erol (Sax) Arnold stellte sich als gewiefter Maschinist zur Verfügung. Für das Auslegen der Teichfolie brauchten die beiden Schüler die Mithilfe von Eltern und Freunden.

Das Frischwasser wird mit einem Rohr aus dem Eibächli zugeführt. Der Überlauf fliesst wieder ins Eibächli zurück. Den Teichrand gestalteten die beiden naturgetreu mit Steinen, Holz und Wurzeln. Sie setzten auch Blumen und legten einen Rundweg mit einem Sitzbänkli an. Zudem ergänzten sie in unmittelbarer Nähe des Fischteiches die Feuerstelle mit einem Gitterost und anderen nützlichen Dingen wie Tisch und Sitzgelegenheiten. Dieser idyllische Platz mit Feuerstelle ist öffentlich zugänglich und dient somit auch der Allgemeinheit.

Unterstützung durch die Behörde

Am 24. Mai konnten Michael Arnold und Gilles Zgraggen zehn Regenbogenforellen einsetzen. Zum Schutz vor dem Fischreiher erstellten sie ein Drahtgeflecht über dem Weiher. Bei der Budgetierung gingen die beiden von bescheidenen Ausgaben aus. Die Abschluss Rechnung ergab aber Ausgaben von über 1000 Franken. Sie gingen auf Grund dieser Kosten auf Sponsorensuche und hatten Erfolg. Die verbleibenden Restkosten deckten ihre Eltern.

In seiner schriftlichen Arbeit schrieb Gilles Zgraggen: «Meine Erfahrungen zu unserem Projekt waren sehr positiv. Die gemeinsame Arbeit war sehr toll und funktionierte gut. Ebenfalls gute Erfahrungen machte ich mit den Behörden, der Gemeinde Spiringen (Rolf Baumann) und dem Kanton Uri. Rolf Baumann unterstützte uns mit dem Bewilligungsverfahren sehr, da wir beide in diesem Thema sehr unerfahren waren. Schöne Erfahrungen waren ebenfalls die positiven Rückmeldungen von Bekannten und Freunden.»

Am 17. Juli hat Gemeindeschreiber Rolf Baumann das Bauwerk der beiden Abschlussklässler Michael Arnold und Gilles Zgraggen abgenommen. Dabei dankte er den beiden für ihr Engagement, Mut und Durchhaltewillen, um das Projekt erfolgreich zu beenden. Umso mehr, da der neu gebaute Fischteich mit Grillstelle an diesem idyllischen Ort für die Allgemeinheit eine wertvolle Bereicherung darstellt.