Marco Dubacher (16) gehört zu den talentiertesten und hoffnungsvollsten Nachwuchs-Rollhockeyspielern in der Schweiz. Nun erhält er zum zweiten Mal Gelegenheit, sich auf internationalem Parkett in Szene zu setzen.
Bereits im vergangenen Jahr konnte Marco Dubacher mit der Schweizer U17-Nationalmannschaft an der Europameisterschaft in Spanien teilnehmen. Damals lief es den Eidgenossen nicht nach Wunsch, mussten sie sich doch mit dem eher enttäuschenden 7. Schlussrang begnügen. «Ich habe positive Erinnerungen an dieses EM-Turnier, denn ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Spielerisch ist es mir und auch meinen Mannschaftskollegen allerdings nicht optimal gelaufen», erinnert sich der Nachwuchscrack an seinen ersten Auftritt auf internationaler Ebene. Nun ist der junge Urner also erneut für die U17-EM aufgeboten worden und zwar als einziger Spieler des RHC Uri. Am besten vertreten im zehnköpfigen Kader sind der RHC Genf, der RHC Diessbach und der RHC Wimmis mit drei beziehungsweise zwei Akteuren.
Ausgetragen wird das EM-Turnier vom 27. August bis 3. September in Carreggio (Italien). Dubacher blickt dem Saisonhighlight optimistisch entgegen und betont: «Ich schätze unser Team diesmal deutlich stärker ein als im Vorjahr. Es gab zwar nur geringfügige Änderungen im Kader, aber wir sind nun besser eingespielt und können von den im letzten Jahr gemachten Erfahrungen profitieren. Zudem hatten wir im Vorfeld zwei intensive Trainings-Weekends und dadurch eine sehr gute Vorbereitung. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns steigern können.» Vom Schweizer Rollhockeyverband ist der 5. Platz als Zielvorgabe deklariert worden. Dazu meint Dubacher: «Das ist ambitioniert. Aber ich finde es richtig, die Latte hoch zu legen.» Den Titel und die Medaillen dürften wohl einmal mehr die drei Rollhockey-«Grossmächte» Spanien, Portugal und Italien unter sich ausmachen.
Als achtjähriges Kind spielte Dubacher zwei Jahre lang Unihockey. Durch Kollegen entdeckte er dann den Rollhockeysport. «Ein Jahr lang habe ich beide Sportarten parallel betrieben. Dann entschied ich, mich auf Rollhockey zu konzentrieren», verrät der Seedorfer und ergänzt: «Beim Rollhockey fasziniert mich das Tempo und die Dynamik. Zudem ist es eine grosse Herausforderung, Stocktechnik und Rollschuhlaufen zu beherrschen und unter einen Hut zu bringen. Es ist wie Unihockey auf Rollen. Mich hat diese Sportart von Beginn weg gepackt und die Begeisterung ist ständig gewachsen.»
Der talentierte Urner ist ehrgeizig und möchte es weit bringen. Schon mehrfach kam er bereits im Fanionteam des RHC Uri, das Ende letzter Saison von der Nationalliga A in die zweithöchste Liga absteigen musste, zum Einsatz. Zusätzlich zu den regulären Vereinstrainings absolviert er wöchentlich noch ein zusätzliches Kraft- oder Konditionstraining. Nebst dem Rollhockey geht Dubacher auch gerne Joggen und Skifahren oder trifft sich mit Kollegen. Priorität hat bei ihm aber Rollhockey, wie er betont: «Man muss sich fokussieren, wenn man erfolgreich sein will. Deshalb investiere ich viel Zeit und Energie in mein liebstes Hobby.»
Ursprünglich liebäugelte Dubacher auch damit, an der U19-EM, die Mitte September vom RHC Uri in Seedorf durchgeführt, mit dabei zu sein. Er schaffte denn auch den Sprung ins erweiterte Kader, wurde letztlich jedoch nicht ins endgültige Aufgebot berufen. «Dass ich bei diesem Turnier in der heimischen Rollhockeyhalle nicht mitspielen kann, wurmt mich schon sehr», gibt der Youngster unumwunden zu, fügt aber noch an: «Nun schaue ich nach vorne und werde an der U17-EM mein Bestes geben. Im nächsten Jahr nehme ich einen neuen Anlauf, um die Selektion für die U19-WM in Mailand zu schaffen.»
Der 1,70 Meter grosse und 60 Kilogramm schwere Jungspund hat ambitionierte Fernziele, wie er erklärt: «Ich würde später gerne mal im Ausland spielen, am liebsten in einer der Topligen in Spanien oder Portugal. Das ist mein grosser Traum, der natürlich sehr schwierig umzusetzen ist. Auch ein Abstecher zu einem Verein in der Romandie würde mich reizen.» Dubacher legt grossen Wert darauf, auch ein zweites Standbein zu haben, falls es mit der sportlichen Karriere nicht wie erhofft klappt. Deshalb absolviert er bei der Dätwyler AG eine KV-Lehre mit Berufsmatura. «Ich möchte einer der besten Elite-Spieler der Schweiz werden sowie EM- und WM-Turniere bestreiten», so der Seedorfer, der noch anfügt: «Rollhockeyprofi zu werden, ist alles andere als einfach.»