Schächental
Seit 40 Jahren verbunden: Unterschächen und Patengemeinde Aesch feiern Jubiläum

Mit einem gelungenen Festanlass blickte die Gemeinde Unterschächen mit 130 Gästen aus der Gemeinde Aesch BL auf die 40 Jahre anhaltende Gemeindepatenschaft zurück.

Franz Imholz
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Eveline Sprecher, die Gemeindepräsidentin von Aesch BL und Iwan Imholz, Gemeindepräsident von Unterschächen mit ihren Erinnerungsandenken.

Eveline Sprecher, die Gemeindepräsidentin von Aesch BL und Iwan Imholz, Gemeindepräsident von Unterschächen mit ihren Erinnerungsandenken.

Bild: Franz Imholz (Unterschächen, 3. 6. 2023)

1967 lud die Baselbieter Gemeinde Aesch Vertreter aus allen Gemeinden und Weilern mit dem Namen «Aesch» zu einem Basar ein. So auch Unterschächen mit ihrer Alp Äsch. Während der schweren Unwetter 1977 erinnerte sich der damalige Gemeindepräsident von Aesch, Emil Heuberger, an das Treffen. Da Unterschächen vom Unwetter hart getroffen wurde, überreichte Aesch dem Urner Bergdorf erstmals einen namhaften Check. Am 22. Oktober 1983 wurde die Patenschaft offiziell besiegelt.

Seither wurde die Patenschaft über all die Jahre aktiv gepflegt, sei es durch Dorftheater-Besuche oder Jassturniere, Käsespezialitäten am Weihnachtsmarkt in Aesch, aber auch durch Gedankenaustausch und gegenseitige Besuche der Gemeinderäte.

Unterschächen gewinnt Jass-Duell

Rund 130 Personen folgten dem Aufruf von Aesch, das 40-jährige Bestehen der Patenschaft zu feiern, und reisten am Samstag, 3. Juni, mit drei Reisebussen nach Unterschächen. In vier Gruppen begaben sich die Gäste auf einen Dorfrundgang. Dabei besuchten sie die historische Bielen-Säge, das Langlaufzentrum und das Haus Stüssihofstatt. In der Aula wurde ein Gemeindeporträt präsentiert. Die 5. und 6. Primarklasse, am Klavier begleitet von Lehrer Martin Huser, erfreute die Gäste mit den Volksliedern «Zoogä-n-am-Boogä» und «Meiteli wenn dü witt ga tanzä».

Lehrer Martin Huser begleitete am Klavier die Fünft- und Sechstklässlerinnen und -klässler der Primarschule.

Lehrer Martin Huser begleitete am Klavier die Fünft- und Sechstklässlerinnen und -klässler der Primarschule.

Bild: Franz Imholz (Unterschächen, 3. 6. 2023)

Da Aesch und Unterschächen in diesem Sommer beide in der Sendung «Donnschtig-Jass» des SRF mitmachen, wurde in der Aula ein Differenzler-Jassturnier mit je vier Teilnehmenden der beiden Gemeinden durchgeführt. Als Sieger ging Franz Vogel aus Aesch mit nur 4 Differenzpunkten aus vier Spielen hervor. Das Gemeinde-Duell konnte Unterschächen mit 10 Differenzpunkten weniger für sich entscheiden.

Die je vier Teilnehmenden mit dem Jassleiter Reto Müller in der Mitte am Differenzler-Turnier von Aesch und Unterschächen.

Die je vier Teilnehmenden mit dem Jassleiter Reto Müller in der Mitte am Differenzler-Turnier von Aesch und Unterschächen.

Bild: Franz Imholz (Unterschächen, 3. 6. 2023)

Wertvolle Begegnungen, nachhaltige Projekte

Beim offiziellen Teil überbrachte Landammann Urs Janett die Glückwünsche der Regierung. Er wies darauf hin, dass sich hier Stadt und Land treffen und beidseitig von Erfahrungen profitieren, was auch wieder die Solidarität und den Zusammenhalt fördere. Das seien wichtige Bausteine, die eine lang andauernden Erfolgsgeschichte bedeuten, so Janett.

Die Gemeindepräsidentin von Aesch, Eveline Sprecher, sprach in ihrer Grussbotschaft vom Glück, mit Unterschächen eine einmalige Patengemeinde gefunden zu haben. «Wir schätzen die Begegnungen und Freundschaften sehr und sind stolz den jährlichen ‹Göttibatzen› nach Unterschächen überweisen zu dürfen.» Der Unterschächner Gemeindepräsident Iwan Imholz stellte die Begriffe Solidarität, Freundschaften und Dankbarkeit ins Zentrum seiner Ausführungen.

Eveline Sprecher (vorne rechts) und Iwan Imholz (vorne links) mit dem OK Unterschächen.

Eveline Sprecher (vorne rechts) und Iwan Imholz (vorne links) mit dem OK Unterschächen.

Bild: Franz Imholz (Unterschächen, 3. 6. 2023)

Unter Solidarität fällt der jährliche Unterstützungsbeitrag. Mit dem konnten nachhaltige Projekte wie die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges, die wärmetechnische Sanierung des alten Schulhauses, die Realisierung des Langlaufzentrums, die WC-Anlage auf Alp Äsch, die Umsetzung des Projekts «Digital und Mobil» sowie Beiträge an Dorfvereine als Anerkennung verwirklicht werden.

«Wir Unterschächnerinnen und Unterschächner bedanken uns herzlich für die 40 Jahre Patenschaft mit all ihren grosszügigen Unterstützungen und Bekanntschaften», sagte Imholz. «Wir hoffen, dass unsere tolle und geschätzte Patenschaft noch lange andauert und diese noch Generationen übersteht. Mit dem heutigen Fest versuchten wir unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.»

Ehemalige Gemeindepräsidenten feiern mit

Wisi Arnold, der ehemalige Gemeineschreiber und Gemeinderat, war über die ganzen 40 Jahre in diese Patenschaft integriert.

Wisi Arnold, der ehemalige Gemeineschreiber und Gemeinderat, war über die ganzen 40 Jahre in diese Patenschaft integriert.

Bild: Franz Imholz (Unterschächen, 3. 6. 2023)

Verdankt wurden auch die Persönlichkeiten, welche viel zur Freundschaft der beiden Gemeinden beigetragen haben: Aus Aesch der bereits verstorbene Cyrill Thummel, der 13 Jahre lang Gemeindepräsident war, Marianne Hollinger, die 21 Jahre im Gemeinderat, davon 16 Jahre als Präsidentin tätig war, die amtierende Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher und Bruno Theiler, bester Kenner der Alpwirtschaft und ab und zu als «fast Einheimischer» bezeichnet.

In Unterschächen hat Wisi Arnold, der ehemalige Gemeindeschreiber und Gemeinderat, die vergangenen 40 Jahre nahe mitgestaltet. Aber auch die Gemeindepräsidenten haben zum Gedeihen der Patenschaft beigetragen. An der Feier anwesend waren nebst Iwan Imholz auch Ernst Imholz, Hans Muheim, Klaus Kempf, Sepp Müller und Brosi Arnold.