Schattdorf
Grosseltern und Kinder zaubern Köstliches im Kochkurs im Spielmatt

In Schattdorf fand ein gemeinsames Kochen zwischen Grosseltern und Enkelkindern statt. Daraus lernten beide Generationen.

Claudia Naujoks
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Pro Senectute Uri und die Gesundheitsförderung Uri lancieren eine Reihe von Aktivitäten für Grosseltern zusammen mit ihren Enkelkindern. Beim Kochkurs entsteht ein leckeres 3-Gänge-Menu, nach dem man sich alle Finger ableckt.

Fünf Groki-Tandems haben sich zum gemeinsamen Kochen in der Schattdorfer Primarschulküche eingefunden.

Fünf Groki-Tandems haben sich zum gemeinsamen Kochen in der Schattdorfer Primarschulküche eingefunden.

Bild: Claudia Naujoks (Schattdorf, 26. März 2022)

«Man bekommt neue Ideen für das Kochen zu Hause – und die Kinder sind hier konzentrierter dabei als daheim, da ist die Ablenkung grösser», erklärt Cecile, die mit ihrer Enkelin Maja am Groki-Kochkurs am vergangenen Samstag in der Schulküche des Schulhauses Spielmatt in Schattdorf teilnimmt. Sie hätten schon im letzten Herbst beim Backen mitgemacht, und es hätte ihnen so viel Spass gemacht, dass sie sich wieder angemeldet hätten, als sie die Information von Pro Senectute Uri bekommen hätten.

Maja ist sechs Jahre alt und erzählt, dass sie auch sonst mit der Grossmutter kocht und bäckt, und dass sie sehr gerne Kartoffelstock, Karottensalat und Gurken esse. Die Kinder, die in den Kochkurs mitgehen, sind wohl eher offen für ein breites, ausgewogenes und damit gesundes Ernährungsangebot, für andere muss man sich etwas einfallen lassen, um sie dafür zu begeistern. Das konnten die fünf Grosseltern mit den fünf Enkelkindern zwischen fünf und acht Jahren zusammen anhand des von Kochkursleiterin Barbara Gisler angeleiteten Rezepts testen.

Grossmami Cecile und Enkelin Maja sind ein eingespieltes Team.

Grossmami Cecile und Enkelin Maja sind ein eingespieltes Team.

Bild: Claudia Naujoks (Schattdorf, 26. März 2022)

Ein kindertaugliches Rezept

«Diese Kurse sind für Kinder zwischen fünf und elf Jahren eingerichtet, sie sind ganz unterschiedlich zusammengesetzt», informiert Gisler, die vor ihrer Pensionierung Hauswirtschaftsunterricht gegeben hat. In klaren Worten erklärt sie blockweise die nächsten Schritte und führt so sehr strukturiert durch die Umsetzung des Rezepts.

Das geplante Menu besteht aus einem Smoothie, Poulet-Knusperli mit Tartarsauce, Farmerkartoffeln und Zucchettinestli als Beilagen sowie ein Orangentrifle zum Nachtisch. Der Clou dabei ist, dass das Fleischgericht, die Kartoffelschnitze und die Zucchettinestli zusammen vorbereitet und auf zwei Blechen und einer Kasserolle auch zusammen im Ofen gebacken werden. Während der Backzeit können dann die Tartarsauce, das Dessert und der Smoothie zubereitet werden.

Auch die schon im Kochen recht erfahrenen Erwachsenen haben hier noch etwas Neues gelernt: Zum Beispiel, dass man Poulet-Knusperli auch mit Kartoffelchips panieren kann – sie werden richtig kross und schmecken deliziös. Oder dass sich Orangen leichter schälen lassen, wenn man sie vorher in heisses Wasser legt.

Gute, ehrliche Handarbeit

Bei der Arbeitsaufteilung in den Tandems «gibt es keinen Chef. Wir teilen die Aufgaben untereinander auf. Was Maja gut alleine machen kann, macht sie, und ich greife nur ein, wenn sie Hilfe braucht», erklärt Cecile, und so sieht man die Kinder bald mit Wonne die Chips in den Schüsseln mit den Händen zerdrücken, die Fleischstücke in Ei und anschliessend in den Chipsstückchen wälzen. Sie laufen mit hoch erhobenen Händen zum Waschbecken und spülen sich die Hände. Sichtlich geniessen sie es, die Materialien zu «begreifen» und etwas damit zu kreieren. Aber auch feinmotorisch sind die Kleinen gefordert, denn es braucht Fingerspitzengefühl, um mit einem Fruchtausstecher aus den groben Zucchinischeiben kleine Vertiefungen zu schneiden, sodass die im Anschluss darauf abgelegte Cocktailtomate nicht wieder herunterrollt.

Ein paar vorwitzige Tomaten entziehen sich der für sie vorgesehenen Rolle und purzeln herunter, was für einen frenetischen Heiterkeitsausbruch bei den kleinen Köchinnen und Köchen sorgt. Überhaupt wird viel gelacht, denn kochen soll ja vor allem Spass machen – wenn da nicht das Abspülen und Küche putzen wäre. Aber das muss halt auch sein, und so helfen einfach alle zusammen, umso schneller geht es. Schon der Duft, der durch die Küche zieht, entschädigt für die Arbeit und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Alle sind sichtlich stolz auf die selbst gezauberte, köstliche Mahlzeit und die «Mmhs!» hallen noch lange durch das Schulhaus.