Ein Filmteam begleitet die Tunnelarbeiten für die zweite Röhre des Gotthard-Strassentunnels. Werden Kristalle gefunden, kommen Geologen zum Einsatz.
Über Pfingsten waren die Autokolonnen in Göschenen vor dem Gotthardtunnel wieder kilometerlang. Nur einige hundert Meter schräg gegenüber tat sich im Innern des Berges und unsichtbar für die Augen der ahnungslosen Autofahrerinnen und Autofahrer Erstaunliches.
Für den Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels standen Tunnelarbeiter im Einsatz, um eine tonnenschwere Bohrmaschine in Position zu bringen. Für Dutzende von Arbeitern, die rund um die Uhr im Einsatz stehen, ist es eine Geduldsprobe und Sisyphusarbeit, da sich der schwere Koloss nur zentimeterweise verschieben und positionieren lässt.
Zu den Tunnelarbeitern gesellte sich ein Filmteam der Produktionsfirma Mesch & Ugge AG, welche zusammen mit dem Schweizer Radio und Fernsehen einen Dokumentarfilm realisiert. Der Film wird von den Gotthard-Kantonen Uri und Tessin gefördert. In der Langzeitbeobachtung begleitet das Filmteam den Urner Geologen Peter Amacher, sowie seinen Tessiner Kollegen Marco Antognini auf der Südseite bei ihrer Arbeit als Mineralienaufseher, die jeweils in Aktion treten, wenn im Vortrieb des Stollens Kristalle gefunden werden.
Das Filmteam bestand aus dem Altdorfer Filmemacher Felice Zenoni und dem Erstfelder Kameramann Reto Indergand. Der fertige Film wird dereinst auf SRF und 3sat, sowie in einer italienischen Fassung auf RSI Premiere feiern. Im Urner Mineralienmuseum in Seedorf können bereits erste funkelnde Kristalle bewundert werden, die der Berg beim Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels freigegeben hat. (pd/RIN)