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Four Forest Strings bringen Mozart nach Altdorf

Das Ensemble widmet sich den drei Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn und Hans Rott. Als Konzertmeisterin und Organisatorin ist die Urnerin Alexandra Bissig dabei. Die Leitung hat Felix Schüeli.

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Das Streichorchester Four Forest Strings.

Das Streichorchester Four Forest Strings.

Bild: PD

Am 23. Oktober tritt das Streichorchester Four Forest Strings in der Aula Hagen in Altdorf auf. Konzertbeginn ist um 17.00 Uhr. Mit im Orchester dabei ist als Konzertmeisterin und Organisatorin auch die Urnerin Alexandra Bissig.

Das Orchester widmet sich dem Projekt «Wunderkinder – Geniale Teenager», das den drei Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn und Hans Rott gewidmet ist. Das Orchester bringt originale Kompositionen für Streichorchester zum Erklingen, welche diese Komponisten als Teenager geschrieben haben. Rott schrieb seine Symphonie für Streichorchester als 16-jähriger, im gleichen Alter wie Mozart seine «3. Salzburger Sinfonie». Mendelssohn war bei der Komposition seiner «12. Sinfonia» gerade mal im zarten Alter von 14 Jahren. Es ist tatsächlich schwer vorstellbar, dass diese wunderbare Musik von Jugendlichen in diesem Alter komponiert wurde. Neben allen stilistischen Unterschieden eint alle drei Kompositionen eine handwerkliche Meisterschaft und musikalische Originalität, die das Genie der drei Komponisten schon sehr früh aufzeigte. Tragischerweise eint die drei Komponisten eine weitere Gemeinsamkeit, nämlich der frühe Tod. Mendelssohn und Mozart wussten ihre relativ kurze Lebenszeit aber kompromisslos zu nutzen und schrieben eine Fülle von Meisterwerken, die sie zu unsterblichen Meistern in der europäischen Musikgeschichte machten. Im Gegensatz kam der sehr frühe Tod von Hans Rott mit 25 Jahren samt vorangehender Leidenszeit zu früh, um sein Genie zur vollen Blüte und Entfaltung zu bringen. Sein Meisterwerk, die «Symphonie in E-Dur» blieb zu Lebzeiten unaufgeführt und ist bis heute ein Geheimtipp geblieben.

Die «Streichersinfonie F-Dur (KV 138)» ist die dritte von drei Sinfonien, die der junge Mozart auf einer Italienreise in Mailand im Jahre 1772 geschrieben hat. Hier spielte er mit dem Mailänder Orchester eigene Kompositionen, ebenso diese Sinfonie, die er wahrscheinlich speziell für dieses Orchester geschrieben hat. Sie atmet, ihrer Bestimmung entsprechend, italienischen Geist, trägt aber durchaus den Stempel des jungen Mozart und zeigt in allen drei Sätzen die unglaubliche Souveränität und Leichtigkeit, mit der er seine originellen musikalischen Gedanken in vorgegebenen Formen niederzuschreiben wusste.

Früh übt sich, was ein Meister werden will. Das gilt neben dem wohl berühmtesten Beispiel Mozart auch im Fall von Felix Mendelssohn. Schon im erstaunlichen Alter von zwölf Jahren begann er ein ganzes Dutzend eindrucksvoller Stücke für Streichorchester zu komponieren. Die letzte unter ihnen, die «Sinfonia in g-Moll» wird in diesem Konzertprogramm zum Erklingen gebracht. Besonders der empfindsame, emotional oft schillernde Stil Carl Philipp Emanuel Bachs übte dabei hörbar einen Eindruck auf Mendelssohn aus. Es ist eine Musik, die auf Vorbilder verweist, aber in der Mischung aus Präzision und Emotionalität auch schon den späteren, «grossen» Mendelssohn erkennen lässt.

Im Vergleich mit diesen zwei strahlenden und anerkannten Wunderkindern hat Hans Rott einen schweren Stand. Rott verbrachte den kurzen Rest seines Lebens in einer Anstalt, komponierte nur noch fallweise, vernichtete aber auch viele seiner Werke. Bruckners grosses Versprechen konnte er nicht mehr einlösen. Erfreulicherweise blieb seine «Streichersymphonie in As-Dur» erhalten. Vom ersten Takt an lässt der 16-jährige Rott durch Entschlossenheit aufhorchen. Es gelingt ihm eine eigene melodische Erfindung in einer subtil differenzierten harmonischen Klanglichkeit zu entfalten. Alle Schwermut der Romantik öffnet sich im zweiten Satz. Dass an dritter Stelle des Werkes ein Scherzo erklingt, lässt die Vermutung zu, dass es sich dabei um den vorletzten Satz einer dem klassischen Muster folgenden Symphonie handeln sollte. Energisch aufgeladen sind die Eckteile, während der Mittelteil einen anfänglich beruhigteren Kontrast setzt. (pd/rem)

Hinweis:
Weitere Informationen unter www.4forest-strings.ch