Uri
Gratis einheimische Pflanzen beziehen – im Tausch gegen Neophyten

Die erste Neophyten-Tauschaktion im Kanton Uri ist auf grosses Interesse gestossen. Über 600 einheimische Pflanzen konnten in private Gärten gepflanzt werden.

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Förster Lorenz Jud beim Fällen einer Hanfpalme.

Förster Lorenz Jud beim Fällen einer Hanfpalme.

Bild: PD

Im vergangenen Herbst starteten die Korporationsbürgergemeinden Altdorf, Flüelen und Sisikon und das Amt für Umwelt gemeinsam ein Pionierprojekt: Wer Neophyten im eigenen Garten hatte, konnte diese gratis gegen einheimische Pflanzen tauschen. Die Tauschaktion wurde auch stark unterstützt von der Dätwyler-Stiftung.

Grund für die Aktion: Die invasiven Neophyten werden im Wald und in der Umwelt immer mehr zum Problem, da sie einheimische Pflanzen verdrängen und damit dem Ökosystem schaden. Bestimmten Tierarten können gemäss Mitteilung des Kantons dadurch die Lebensgrundlagen fehlen. Zudem würden wild wachsende Neophyten auch wichtige Schutzbauwerke im Bannwald verwuchern.

Viele der invasiven, gebietsfremden Pflanzen seien als Zierpflanzen in Privatgärten angepflanzt. Die Samen und Früchte würden sich bis in den Wald verbreiten. Mit der Pflanzentauschaktion wurde das Problem jetzt auf neue und kreative Weise angegangen. Für jeden fachgerecht entfernten und entsorgten Neophyten konnte man sich kostenlos eine heimische Pflanze für den eigenen Garten abholen. «Ich finde die Aktion super», meint Claudia Alig aus Altdorf. Zusammen mit ihren beiden Kindern hat auch sie einige Pflanzen im Forstmagazin Flüelen abgeholt. Jetzt pflanzt sie Kornelkirsche, Holunder oder Weissdorn in ihrem Garten.

Claudia Alig erhlält von Förster Lorend Jud eine einheimische Pflanze.

Claudia Alig erhlält von Förster Lorend Jud eine einheimische Pflanze.

Bild: PD

Durch die Aktion hätten gemäss Mitteilung über 600 Privatpersonen einheimische Gewächse bestellt. Fast alle, die mitmachten, liessen sich in ihrem Garten von Förster Lorenz Jud oder Beat Zgraggen vom Amt für Umwelt persönlich beraten. Neben den Sträuchern, die man leicht selbst entfernen konnte, standen die Fachleute des Forstbetriebs Urnersee auf Bestellung auch tatkräftig im Einsatz. So wurden diverse Bäume wie die stark absamende Hanfpalme gefällt. «Mit jeder ersetzen Pflanze tun wir dem Wald etwas Gutes», ist auch Beat Zgraggen vom Amt für Umwelt überzeugt. (pd/sfr)