Die Regierung soll in einem Planungsbericht aufzeigen, wie in Uri die Gleichstellung von Frau und Mann verbessert werden kann. Dies fordern Nora Sommer (SP) und elf weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier.
Es ist augenfällig, dass der Kanton Uri in Sachen Gleichstellung noch Nachholbedarf hat. In der Regierungsreihe im Uristiersaal, der am Mittwoch zum Landratssaal umfunktioniert wurde, sitzen nur Männer. Auch im übrigen Saal gehört gerade mal jedes vierte Pult einer Frau.
Landrätin Nora Sommer (SP, Altdorf) fordert nun gemeinsam mit sieben Mitunterzeichnerinnen und vier Mitunterzeichnern, dass sich die Regierung Gedanken über die kantonale Gleichstellungspolitik macht. Mit einem Postulat verlangen sie einen ausführlichen Planungsbericht. Dieser soll eine Gesamtübersicht der bestehenden, bereits geplanten und weiteren Massnahmen auf kantonaler Stufe enthalten, und auch Schnittstellen der Zusammenarbeit mit dem Bund und den Urner Gemeinden aufzeigen. «Damit soll die Gleichstellung von Frau und Mann im Kanton Uri gezielt und koordiniert vorangebracht werden», so Sommer.
«Damit die Gleichstellung in der Politik, der öffentlichen Verwaltung, der Wirtschaft und auch im gesellschaftlichen Leben umgesetzt wird, braucht es offensichtlich Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte», stellt Sommer resigniert fest. Im Regierungsprogramm 2016-2020 sei unter dem Legislaturziel Gesellschaft und Familie folgende Massnahme erwähnt worden: «Wir fördern die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf». «In den Jahreszielen des Regierungsrates für das Jahr 2020 ist überhaupt nichts zur Gleichstellung zu finden», so Sommer. «Die Ziele der jeweiligen Bereiche werden unserer Meinung nach nur spärlich angegangen und umgesetzt. Die Strategie, dass Männer mehr Frauen Platz machen sollen und Frauen sich mehr um diese Plätze bewerben müssen, scheint offensichtlich nicht aufzugehen.»
Die Postulantinnen und Postulanten sind der Meinung, dass diesem Missstand endlich mehr Rechnung getragen werden müsse und der Regierungsrat seine Position für eine aktive Förderung der Gleichstellung nutzen solle.
Konkret soll im verlangten Planungsbericht auf folgende Fragen eingegangen werden: