Beim Zuger E-Mobilitätstag präsentierten zahlreiche Aussteller Lösungen zu CO2-Emissionen. Ein Thema, das nicht mehr ignoriert werden kann.
In der Schweiz verursacht der Verkehr laut dem Verein Elektromobilität Zug rund einen Drittel der Treibhausgasemissionen. Dafür sind vor allem Autos-, Liefer- und Lastwagen verantwortlich. Kommt noch die wachsende Bevölkerung hinzu und ihr steigender Versorgungsbedarf, ist ein kritischer Wendepunkt bald erreicht. Ein verantwortungsvoller Umgang der Bevölkerung mit Ressourcen ist unabdingbar, die Bevölkerung müsse entsprechend aufgeklärt, und auf solche Themen sensibilisiert werden.
Deshalb organisierte der Verein zusammen mit der Stadt Zug, den WWZ und den Zugerland Verkehrsbetrieben (ZVB) den zweiten Zuger E-Mobilitätstag. Auf dem Areal An der Aa der ZVB präsentierten am vergangenen Samstag Aussteller aus den Bereichen Technik, Transport und Mobilität ihre Konzepte zum Thema Nachhaltigkeit. Die Veranstaltung sprach Neugierige, und vor allem solche an, die sich bereits intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen.
Aber auch für die jüngeren Nachhaltigkeitsvisionäre war entsprechend gesorgt. Sie konnten mit E-Scooters herumsausen, eine Runde im neuen E-Gelenkbus drehen oder in Simulatoren auf Rohstoffsuche gehen.
Auf die Frage, ob E-Mobilität tatsächlich die Lösung für eine nachhaltigere Zukunft sei, antwortete Stadtrat Urs Raschle: «Was in 20 bis 25 Jahren sein wird, wissen wir nicht. Vielleicht wird Wasserstoff die E-Mobilität ersetzen. Aber im Moment ist sie ein wichtiger Zwischenschritt in der Evolution der Nachhaltigkeit, nicht die finale Lösung.» Er sehe die Verdichtung in der Stadt Zug als eine Herausforderung. Mit dem Zimmerberg-Basistunnel 2 sind zusätzliche Massnahmen zur Verkehrsentlastung geplant.
Und auch die Zugerland Verkehrsbetriebe geht ihre Ziele zur Reduktion von CO2-Emissionen bestimmt an. Beim E-Mobilitätstag stellte sie ihren neuen Gelenkbus vor, ab 2023 werden acht solcher E-Gelenkbusse in den Fahrplan aufgenommen. Bis zum Jahr 2035 will die ZVB ihre 120 Busse komplett CO2-neutral fahren.
Neben E-Motorrädern, Rollern und den neuesten E-Modellen verschiedener kantonaler Autohäuser bot auch Glencore eine Informationsplattform mit ihrem Stand. Die von ihr geförderten und gehandelten Rohstoffe sind wichtiger Bestandteil von Technologien für nachhaltige Energiequellen, wie beispielsweise Solar- oder Windenergie. «Der Druck auf die Unternehmen bezüglich Nachhaltigkeit und ESG ist gewachsen», sagt Sarah Antenore, Pressesprecherin von Glencore.
«Deshalb ist Aufklärung und Transparenz für uns sehr wichtig», betont sie weiter. Mit diversen Ausstellungselementen und Virtual-Reality-Brillen verliehen sie einen Einblick in ihre weltweiten Produktionsstandorte und die sozialen Programme vor Ort.
Auch beim Unternehmen Siemens Smart Infrastructure tut sich allerhand bezüglich E-Mobilität. Bis zum Jahr 2023 soll der Hauptsitz in Zug klimaneutral sein und die Flotte von 1200 Servicefahrzeugen auf elektrisch umgerüstet sein. Die bestehende Ladeinfrastruktur in Zug wird um rund vierzig Stationen erweitert, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so ihre Fahrzeuge kostenlos aufladen.
Beim E-Mobilitätstag präsentierte sie ihren imposanten E-Truck, der täglich zum Transport von Rohmaterial in die Fabrik von Feuermeldern eingesetzt wird. Laut Wolfgang Zimmermann, Leiter Supply Chain Logistics, könne Siemens so jährlich bis zu 50 Tonnen CO2-Ausstoss sparen, bald sollen auch weitere E-Trucks folgen.